Aktuelles
GEISTLICHE DEFIZITE UNSERER ZEIT
Die Erlösungssehnsucht der Christen
Israels Versagen als Vorlage
Im Gegensatz zu pfingstkirchlichen Kreisen, die eigentlich unkritisch und blauäugig,
weil schwärmerisch, keinerlei Positionen zur geistlichen Situation in unserem Lande
beziehen, wäre es zu erwarten, daß die institutionelle Kirche selbst als
Sachwalter des christlichen Glaubens in der gegenwärtigen Zeit das Wächteramt
übernimmt, das bereits den hebräischen Propheten einst von Gott selbst übertragen
worden war. Aus Hes. 2,6-7; 3,9-11; 33,1-9 können wir entnehmen, wie harsch der
Ewige sein erwähltes Volk beurteilte, was man heutzutage als „Antisemitismus“
bezeichnen würde. Von „harten Angesichtern“, dem Vergleich mit „Skorpionen“, von
„widerspenstigen und stachligen Dornen“ ist da die Rede. Und selbst der Heiland
ist im Umgang mit den Theologen seiner Zeit nicht gerade zimperlich umgegangen
(Matthäus Kap. 23). Warum das alles? Weil Israel aus seinem Glauben ein Traditionsdenken
gemacht hat, dem im Verlauf der Jahrhunderte die Kraft und Vollmacht entzogen wurde und
der Glaube kristallisierte und damit jedwede Durchschlagskraft verlor. Dieser Trend
sollte sich schließlich so weit fortsetzen, daß durch die Verwerfung ihres eigenen
messianischen Erlösers ihr heiliger Tempel der Zerstörung durch die römischen Barbaren
anheim fiel und das Volk selbst kollektiv für fast zweitausend Jahre sein Heimatrecht
in „Eretz Israel“ (Land Israel) verlor.
Folgt die Kirche dem einstigen Schicksal Israels?
Wo sind heute die kritischen und zugleich heilsamen Stimmen, die eine zunehmend säkulare
Kirche wieder auf den Pfad der rechten theologischen Lehre und eines unverfälschten
Evangeliums zurückführt? Wie war doch das antike Israel auf Gottes Gegenwärtigkeit
(hebr. schechinah) angewiesen, die sich nach der Prophetie in Hes. 11,23 aus Jerusalem
entfernte und auf dem Ölberg ein letztes Mal verweilte. „Kein Stein sollte auf dem
anderen verbleiben, der nicht niedergerissen wird“, wird Christus zitiert und „Euer Haus
soll euch wüst gelassen werden!“ (Matth. 23,38). Sollte eine abtrünnige Kirche
diesem Schicksal folgen, wie es in der Geheimen Offenbarung des Johannes in Aussicht
gestellt wird? Wer setzt sich ernsthaft diakritisch mit diesen elementaren Fragen
auseinander oder haben sich die theologischen Lehrer dieser eschatologischen
Entwicklung gar auch auf ihr Altenteil zurückgezogen, so daß sie das Menetekel an der
Wand gar nicht sehen, geschweige denn darauf reagieren?
Warum herrschen in zunehmendem Maße Zank und Streit in den christlichen Gemeinden und
Organisationen, wo doch gerade die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen
Probleme im tiefsten Kern geprägt sind von einer umfassenden Sinnkrise. Wäre es da nicht
Aufgabe der Kirche, kompetente Antworten auf die brennenden Fragen unserer Zeit zu
finden, um zu den Grundwerten unserer jüdisch-christlichen Ethik zurückzufinden, ohne
die unser Land ins Chaos stürzt, nachdem der Geist der Umkehr und Tatkraft nach dem
Unsegen der nationalsozialistischen Machtherrschaft ein zerstörtes Deutschland
hinterließ? Warum also können aufrechte Christen immer weniger miteinander umgehen,
anstatt sich dabei vom Liebesgebot unseres HERRN in Joh. 13,34-35 leiten zu lassen?
Ja, es ist ein Appell eines judenchristlichen Gemeindeleiters aus Israel, der seinen
Glaubensbrüdern aus den Nationen zuruft: Vertragt euch, denn uns allen hat der Ewige
Seine Herde anvertraut! Nur der diabolische Durcheinanderbringer profitiert vom Streit
unter Glaubensgeschwistern, was ein großes geistliches Grunddefizit in den christlichen
Gemeinden ausmacht. Denken wir doch an die so wichtigen Aussagen im 1.Korinther Kapitel
13, die Grundlage aller zwischenmenschlichen Beziehungen sein sollten, wenn wir
überhaupt vor einer zunehmend verweltlichten Gesellschaft noch glaubwürdig sein wollen.
Die Gefahr der Verführung
Warum bedurfte es zu jeder Menschengeneration trotz eines priesterlichen
Establishments immer wieder der Mahner und Rufer, was auch und gerade auf das Volk
Israel zutraf? Weil die größte Gefahr für den Bestand der Gemeinde Gottes die geistliche
Verführung ist. In seiner Endzeitrede wies der Heiland in Matth. 24,4 explizit auf
diese Gefahr hin und stellte sie an die erste Stelle der Zeichen seiner Wiederkunft.
In den Folgeversen bis Vers 14 spricht er von falschen Propheten und Heilsbringern,
die sämtlich mit einem Wahrheitsanspruch auftreten. Dabei denke ich an die Lehren des
falschen Propheten Mohammed, an die heute weltweit 1,2 Millionen Menschen so fest
glauben, daß sie sich selbstmörderisch mit dem Ziel in die Luft jagen, damit möglichst
viele in ihren Augen „Ungläubige“ mit in den Tod zu reißen. Was ist also von der These
zu halten, die den Islam mit dem Christentum und Judentum gleichstellt, weil auch die
Muslime an einen einzigen Gott namens „Allah“ glauben. Hat Gott die Kanaaniter ebenso
mit den Israeliten gleichgesetzt, nur weil sie auch an einen einzigen Gott namens Baal
geglaubt haben? Gewiß nicht. Denn auch damals haben die Ureinwohner im schmalen
Küstenstreifen zwischen Mittelmeer und Jordan diesem schrecklichen Abgott Menschenopfer
gebracht, um damit sein Wohlgefallen zu wecken und hofften dabei auf die Segnungen
ihres Molochs Baal. Genauso verhält es sich mit den muslimischen Terroristen, die sich
mit ihren Mordtaten keiner göttlichen Bestrafung ausgesetzt fühlen, sondern sogar mit
paradiesischen Freuden rechnen. Aber welcher ernsthafte christliche Theologe hat sich
bislang mit dem Islam kritisch auseinandergesetzt? Man fürchtet im christlichen Lager
die Konsequenzen und sucht dafür lieber den Dialog, wobei ich versichern darf, der
neun Jahre lang in Bethlehem auch mit Muslimen zu tun hatte, daß es für wahre Muslime
gar keinen Dialog gibt. Laut Koran gibt es nur die Unterwerfung unter den Glauben
Mohammeds oder die Beseitigung der Ungläubigen, weil unbekehrbar. Inzwischen wurden
fanatisierte Muslime zur größten Gefahr der öffentlichen Sicherheit in der westlichen
Hemisphäre.
Andere Verführungspotentiale begründen sich aus dem Abfall von der evangelistischen
Lehre, weil dies zu einem Geistvakuum führte, in das nunmehr andere Ideologien
nachstoßen, die auch vor fernasiatischen Religionen und Praktiken nicht haltmachen.
Als Beispiel dient hier der Dalai Lama, spirituelles Oberhaupt Tibets. Welche Thesen
vertritt er, die nicht schon seit zwei Jahrtausenden Christus vertreten hat? Ist es
auf die geistlichen Defizite einer selbstgenügsamen Kirche zurückzuführen, daß sich
immer mehr Menschen in unserem Lande dem Buddhismus zuwenden? Liest man die vielen
Beiträge über den Dalai Lama - einer seiner größten Anhänger ist Hessens
Ministerpräsident Roland Koch - , kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß
Christen ihre eigene Bibel nicht (mehr) kennen und somit Anleihe bei dem Buddhisten aus
Tibet nehmen. Immerhin ist er „Friedensnobelpreisträger“, hat den früheren
tschechischen Präsidenten Vaclav Havel und den FDP-Politiker Otto Graf Lambsdorff mit
dem Preis „Licht der Wahrheit“ ausgezeichnet. Außerdem war er Stargast beim
Ökumenischen Kirchentag in Berlin. Was ist mit einer Kirche los, wenn ausgerechnet der
Dalai Lama der Christenheit Mangel an Visionen vorwirft? Sicher hat eine degenerierte,
verwissenschaftlichte und verwässerte christliche Theologie keine Antwort auf unsere
Gesellschaft, die sich im Gewinnstreben, im Produzieren, Konsumieren und im Amüsieren
erschöpft. Aber hat der Heiland dies alles nicht schon in Luk. 17,27f. vorhergesagt,
als er die Zeit kurz vor seiner Wiederkunft mit den Tagen Noahs und Lots beschrieb?
Oder erfahren wir erst jetzt vom Dalai Lama, daß Wohlstand und Armut nicht nur in
unserem Land Hand in Hand gehen? Hat Jesus uns nicht schon gelehrt, wie wir lernen
können, Wut, Haß und Begierden zu überwinden“? Brauchen wir den Tibeter, der uns den
Weg zu Frieden und wirklicher Freiheit weist? Predigt nur er Genügsamkeit statt Gier,
allem voraus Gewaltlosigkeit? Ist nicht der Gekreuzigte Symbol für Friedfertigkeit und
Gewaltlosigkeit, daß wir hier die Belehrungen eines Dalai Lama benötigen? Aber leider
hat die Kirche in ihrer Geschichte eben mehr gehaßt als geliebt. Dieses Faktum hat die
Glaubwürdigkeit der Kirche Jesu Christi so beschädigt, daß man sich nun andere Lehrer
auflud, obschon nichts in der Welt vergleichbar ist mit der Heils- und
Friedensbotschaft, wie sie uns im Neuen Bund vorgestellt wird und mit dem Blut von
Gottes Sohn besiegelt wurde.
Ist bereits Gottes Gericht angesagt?
Es ist sehr bedenklich, daß die vier Selbstmordterroristen in London sämtlich
Nutznießer einer liberalen Gesellschaftspolitik in Großbritannien waren, die jedoch
keine solchen Werte zu vermitteln vermochte, daß sie für Muslime attraktiv geworden
wäre. Im Grunde genommen ist das multikulturelle Experiment gescheitert. Dies bedeutet,
ein kraftloses Evangelium kann mit einem engagierten Islam nicht konkurrieren. Der
Denkansatz, mit einem zaghaften Dialog Muslime zum Christentum überzeugen zu können,
ist eben nicht überzeugend. Vielmehr muß der falschen Lehre Mohammeds imperativ die
Heilslehre Christi entgegengestellt werden, obschon Toleranz dort fruchtlos ist, wo
sie auf intolerante Menschen trifft, die von einem ganz anderen Geist, nämlich
Verderbensmächten, erfüllt sind. So schwer dieses Urteil fallen mag, aber die
christlichen Repräsentanten irren, wenn sie davon ausgehen, der westliche Lebensstil,
der wohlgemerkt nicht den neutestamentlichen Auflagen entspricht, könnte Muslime dazu
veranlassen, ihren Glauben an den Koran über Bord zu werfen. Vielmehr müssen wir davon
ausgehen, daß der Islam eine Zuchtrute Gottes für ein verwässertes und damit
unglaubwürdiges Christentum geworden ist.
Begünstigt wird eine solche Entwicklung durch die theologischen Hochschullehrer, die
nicht mehr an eine verbalinspirierte Bibel glauben. Die Bultmannsche
Entmythologisierung bis hin zu einer historisch-kritischen Auslegungsmethodik haben aus
dem Wort Gottes ein menschliches Produkt gemacht, das vom Vernunftsdenken und nicht vom
Heilsglauben bestimmt wird. Gott werden darin keine Wundertaten mehr zugetraut. Eine
„Gott-ist-tot“-, Befreiungs-, Auschwitz-, feministische und Gaia-Theologie tut dann
noch ihr übriges. In Spielfilmen wird der Heiland als triebhafter Mensch hingestellt.
In Büchern von christlichen Theologen wird der Verräter Judas Ischkariot zum
eigentlichen Helden hochstilisiert und der Apostel Paulus als Fiktion hingestellt.
Die Schöpfung Gottes in der Natur wird zum Selbstbedienungsladen, die man ungestraft
ausplündern und ausbeuten darf, um des Gewinns willen, ohne dabei an die nachfolgenden
Generationen zu denken. Und mittels einer Versöhnung zwischen den Religionen und damit
verbunden einem falschen ökumenischen Verständnis meint man ernsthaft, die Welt
befrieden zu können. Das Heil, das der Messias-Christus universal für alle Menschen
am Kreuz stellvertretend durch sein Schuldopfer erwirkt hat, ist zu einem
alternativen Heilskonzept neben denen anderer verkommen. Die missionarische Abstinenz
gegenüber dem jüdischen Volk seitens der Großkirchen schreibt den Unglauben dieses
Volkes fest, was Satan sehr zustatten kommt. Damit erfüllen Antisemitismus und
Philosemitismus das gleiche Ziel: ausgerechnet das Volk Israel von seiner messianischen
Heilsquelle fernzuhalten. Parallel hierzu erkaltet zunehmend die Liebe in den Christen,
was zur Folge hat, daß die Ungerechtigkeit überhand nimmt (Matth. 24,12). Die
geistlichen Defizite unserer Zeit folgen einer Eigendynamik, die leider keine Umkehr
(Buße) erkennen läßt, sondern einem Beschleunigungsprozeß folgt, der in das künftige
antichristliche Machtreich führt (Joh. 5,43).
Die Not der gläubigen Schar
Für die kleine Herde der Gläubigen bedeutet der zunehmend verweltlichte Zustand einen
notvollen Zustand, gegen den das prophetische Wort nur das Wort in Offb. 13,10
entgegensetzt: „Hier ist Geduld und Glaube der Heiligen. Wer aber bis ans Ende beharrt,
der (allein) wird errettet werden!“ Dies kann letztendlich auch das Martyrium bedeuten.
Demgegenüber wird nach Markus 13,10 das „Evangelium vom Reiche Gottes“ in der ganzen
Welt ungeachtet der unheilvollen Entwicklung so lange verkündigt werden, wie es dem
„kairos“ Gottes entspricht. Wir bekennenden Judenchristen Israels haben durch unseren
Verkündigungsdienst in Israel unseren Anteil, wie es uns in Matth. 28,19-20 aufgetragen
ist, denn die Heilsgeschichte kehrt in das Land Zions zurück. Und dies alles zu einem
Zeugnis für alle Völker und über ein noch unbußfertiges Israel. Dies läßt das Gleichnis
vom „Feigenbaum“ in Matth. 24,32-34 erkennen. Wichtig für einen jeden gläubigen Christ
dabei ist, daß uns der wiederkommende Heiland wachend vorfindet (Luk. 12,37), und wir
uns durch nichts und niemandem in den tödlichen Irrtum einer Abwendung von unserer
Lebensquelle Jesus, dem wahren und einzigen Christus, verführen lassen. An den
geistlichen Defiziten unserer Zeit erkennen wir, daß die Endzeit längst konkrete
Formen angenommen hat, so daß sich die gläubige Schar vermehrt auf diese Entwicklung
geistlich einstellen muß, auch wenn wir diesen Zug des Abfalls nicht mehr aufhalten
können, der das „Kind des Verderbens“ offenbar werden läßt (2.Thess. 2,3-4). Seien wir
also bereit, unserem Heiland zu begegnen und beten wir darum, daß sich noch recht viele
Menschen von der Heilsbotschaft Gottes in Christus Jesus erfassen lassen, denn wir
wissen, daß unsere Heimat in seinem ewigen Königreich ist und nicht in dieser
selbstgefälligen Welt der Ehrsucht und der Eitelkeiten.
eine Information des ZeLeM e.V (2005)