FALSCHE PROPHETEN – FALSCHE BRÜDER
(Teil 2)
Einleitung
In unserem Beitrag geht es um die Analyse eines
Zivilprozesses, den Fritz May von dem inzwischen nicht mehr
existierenden CFI-Verein (Christen für Israel) im Jahre 1990 gegen
den Autor dieses Beitrages angestrengt hatte und den er letztendlich
im Jahre 1992 verlor (Urteil des Landgerichts Limburg vom 8. April
1992; Aktenzeichen: 1 0 462/91). Dabei ging es dem Kläger
aus-schließlich um die eigene Ehre, nachdem ich in der BNI-Ausgabe
96 (Seite 2 bis 12) vom Dezember 1990 im Zusammenhang mit Gal. 2,4-5
über das Einschleichen von „etlichen falschen Brüdern“ gewarnt
hatte, die die Wahrheit und Verbindlichkeit des Evangeliums und
damit auch die neu geschenkte Freiheit der Christen durch andere
Lehren in Frage zu stellen versuchen und die ich in meinem Beitrag
in Verbindung mit dem Auftreten der „Religionswissenschaftler“
Schalom Ben-Chorin, Professor Pinchas Lapide und Professor David
Flusser als geistliche Verführer bezeichnete. Jenes Editorial in
der BNI-Nr. 96 richtete sich wohlgemerkt an „fortgeschrittene
Christen und mündige Israelfreunde“ bzw. solche, die es erst noch
werden möchten. Dazu diente als ein solches Paradigma ein
umfangreicher Beitrag in der Illustrierten STERN Ausgabe Nr. 18 vom
26. April 1990, in dem unser aller Heiland mit einer Abbildung des
Gekreuzigten als „uneheliches Kind, schlechter Sohn und unsteter
Ehemann“ bezeichnet wurde. Solche Anwürfe mit wissenschaftlichem
Anspruch angeblich aus berufenem Munde bedeuteten einen massiven
Anschlag gegen den Anspruch Jeschuas, der alleinige Weg, die
Wahrheit und das wahre Leben zu sein, der zu dem lebendigen Gott
führt (Joh.14,6). Die Zwischenüberschrift unterstellte, daß der
Messias-Christus gescheitert und sich selbst zum Messias erklärt
habe („Warum hat er mit seiner Familie gebrochen? Woran scheiterte
er? Für wen hielt er sich selbst?“). Diesseits aller Lehrsätze und
Dogmen der christlichen Theologie hätten – so der STERN – jüdische
Religionswissenschaftler „neue Theorien“ über die historische
Wirklichkeit des „Menschen Jesu“ entwickelt. Dabei berief sich
dieser STERN-Bericht auf die oben angeführten jüdischen
Persönlichkeiten, die inzwischen alle verstorben sind und nun vor
ihrem Richter stehen. Im STERN-Beitrag wird nun kühn das Milieu
Jeschuas mit jenen frommen Muslimen „in den besetzten Gebieten
Palästinas“ verglichen, „bei denen heute der nationale
Befreiungswille eins ist mit dem radikalkonservativen
Erweckungseifer“. Jeschua sei „zutiefst“ vom gleichen Geist erfüllt
gewesen, wie jene, die heute für die so genannte „Intifada“, dem
palästinensischen Aufstand, mit all seinem Terror auch an
israelischen Zivilisten, verantwortlich sind. Mehr noch: der
Ausspruch der Familienangehörigen Joshuas in Markus 3,12: „Er ist
von Sinnen!“, soll den Bruch mit seiner Familie belegen. Dabei ist
es genau der Geist des Zweifels, der die Leute von Nazareth erfüllt
hatte („er verwunderte sich ihres Unglaubens“, Mark. 6,4-6).
Schalom Ben-Chorin verstieg sich gar in die Behauptung, der Heiland
sei verheiratet gewesen. Der STERN bezeichnete ihn wohl deshalb als
„Altmeister“ der Jesus-Forschung, obschon er für seine Behauptungen
keinen historischen Nachweis erbringen konnte. Seine
unwissenschaftliche Begründung zu dieser Behauptung ist einfach:
weil im Neuen Testament nicht das Gegenteil behauptet wird, müsse
Jeschua demzufolge verheiratet und sogar drei Kinder gehabt haben.
Ohne also jedweden historischen Beleg vorweisen zu können, zieht
Ben-Chorin sodann weitere Schlußfolgerungen, indem er davon ausgeht,
daß Jeschuas fiktive Frau dem gleichen „radikalreligiösen Milieu“
angehört habe, „wie er selbst“. Als „Möchte-gern-Erlöser“ habe
daraufhin der Heiland „Frau, Kinder und Schreinerei im Stich
gelassen“. Weiter führt Ben-Chorin aus: „Die (gemeint ist
offensichtlich Jeschuas fiktive Ehefrau) hielt ihn für meschugge“,
d.h. im Klartext: für verrückt. Bekanntlich hat die Bezeichnung
„Weib“ im Laufe der Jahrhunderte eine Abwertung erfahren. Die
Lutherbibel nennt sämtliche Frauen (hebr.: ischah) in der Bibel mit
„Weib“, aber der Ausspruch in Joh. 2,4: „Weib, was habe ich mit dir
zu schaffen?“, weil sich Jeschuas Mutter Miriam (Maria) in sein
amtliches und vollmächtiges Wirken eingemischt hatte, hätte nach
Ben-Chorins Ansicht das „schlimme Zerwürfnis“ zwischen dem Messias
und seiner Mutter deutlich werden lassen. Ben-Chorins Einlassung
zufolge wäre Jeschua „schnoddrig“ gewesen, als er als 12-Jähriger
versuchte, „die Weisen im Tempel zu belehren“. Tatsache indes war,
daß die damaligen Zuhörer sich über seinen Sachverstand und seine
kompetenten Antworten verwunderten (Luk. 2,47). Ferner bezeichnete
Ben-Chorin im STERN-Beitrag den Heiland als „kalt und lieblos“, denn
„anmaßend“ habe er seine Mutter mit „Weib“ angeredet. Doch den
größten Anschlag gegen die Umstände der Empfängnis und der
wundersamen Geburt des Heilands startete Ben-Chorin durch das
angebliche „beharrliche, zeitgenössische Gerücht“ beflügelt, wonach
Jeschua ein „außereheliches Kind“ gewesen sein soll. Mehrfach hatte
ich in unserem Schrifttum und in Israels Tageszeitungen (z.B.
„Panorama“ und „Novosti Nedeli“ vom 31.8. und 5.9.1990) davor
gewarnt, den Heiland als das „Geschenk einer Hure“ (hebr.: etnan
zonah) zu bezeichnen, „dessen Name und Andenken ausgelöscht sein
soll“ („Jeschu“ als Abbreviation der hebräischen Anfangsbuchstaben
von „imach schmo u-sichero“). Diese Toledot-Jeschu-Erzählungen im
Talmud dienten dazu, Christus zu diffamieren, damit Juden sich
hüteten, ihn als ihren persönlichen Heiland anzunehmen. Tat-sächlich
gibt es keinen einzigen historischen Beleg für die verleumderische
Behauptung, wonach Jeschua der uneheliche Sohn eines römischen
Legionärs namens „Pandera“ wäre (Talmud-Bezeichnung u.a.: „Jeschu
ben-Pandera“). Aber niemand im deutschsprachigen Raum forderte
daraufhin Ben-Chorin auf, seine Verdrehungen und Verleumdungen im
STERN zu widerrufen als nur der Autor dieses Beitrages. Hierzu war
damals auch Herr May vom Autor aufgefordert worden, der dennoch in
Ben-Chorin einen geisterfüllten Juden sah. Im STERN nutzte
Ben-Chorin seine Popularität dann weiter dazu, um die
Schlußfolgerung zu ziehen, daß der Heiland seiner Mutter Miriam „die
Schande der dunklen Herkunft niemals verzieh“. In der Bibel steht
indes, daß sich die Engel im Himmel über Jesu Geburt freuten und die
Klarheit des göttlichen Geistes die Hirten auf dem Felde umleuchtete
(Luk. 2,10f.). Sollte dies der Preis des jüdisch-christlichen
Dialogs sein, daß diese biblische Darstellung heute keine Geltung
mehr besitzen soll, weil dies einigen „jüdischen
Religionswissenschaftlern“ nicht in ihr antichristliches Konzept
paßt? Sogar die unsauberen Geister wußten, daß er Gottes ist (Mark.
3,11) – nur Israel bis zum heutigen Tage nicht. Auf diese „Schule
von Jerusalem“ (STERN-Formulierung) muß die gläubige Schar
verzichten, wenn sie sich in ihrem Glauben an den Messias Jeschua,
unser aller Erlöser, nicht anfechten lassen will. Denn der STERN
resümierte darüber hinaus wörtlich: „Was diese paar Juden über
Jesus herausgefunden haben, ist spannender als der spannendste Krimi
(…). Sobald ein jüdischer Außenseiter quer in ein Thema einsteigt,
daß die christlichen Legionen endlos und fruchtlos (!)
breitgetrampelt haben, entsteht eine ganz neue Perspektive“. Dem
STERN-Report zufolge ist Christus nämlich als Glaubensgegenstand
undiskutabel: „was natürlich verdammt (!) praktisch ist für
Leute, die gern historisch Unkontrollierbares glauben. Jetzt aber
kommen die Juden und lesen, um an den historischen Jesus
heranzukommen, frech (!) die vier christlichen Evangelien“.
Ben-Chorin verglich den Heiland mit einem Popstar unserer Tage, der
„aus verletzter Eitelkeit“ heraus in Nazareth „keine Wunder zustande
gebracht“ habe und „abgrundtief beleidigt“ über die Städte Chorazin,
Bethsaida und Kapernaum, „seinen Bannfluch ausgesprochen“ habe. Nur
„aus Angst und innerer Unruhe“ hätte der Heiland sich daraufhin an
seine Jüngerschaft gewandt, die ihm sagen sollte, „wer er wirklich“
sei, weil er nämlich „über sich ins Zweifeln gekommen“ wäre. Mit der
Bezeichnung „Menschensohn“ hätte sich damals jeder „kleine
Wundertäter“ bezeichnen können. Kein Wunder also, wenn Ben-Chorin in
dieser Illustrierten nicht ohne Stolz prahlt, wie dauernd junge
Christen zu ihm nach Jerusalem gepilgert kämen, um ihm zu erzählen,
daß sie nicht mehr an Jesus glauben könnten. Ehe hält es
Ben-Chorin mit Buddha, der in „göttlicher Reife“ mit 80 Jahren
verstarb. Auch Mohammed sei nach Ben-Chorins Auffassung „in einem
langen Kaufmannsleben fast bürgerlich herangereift“. Nicht aber so
bei dem „jungen Wundertäter aus Nazareth, der chaotisch überstürzt
aus dem hoffnungsreichen Aufbruch in Galiläa in die Katastrophe nach
Jerusalem stolperte“. Als „religiöser Rambo“ im geheiligten Tempel
hätte sich der Messias sein eigenes Todesurteil gesprochen, wobei
Pontius Pilatus, der bekenntlich an Christus keine Schuld
feststellen konnte (Joh. 19,6) „kurzen Prozeß“ gemacht habe. Die
religiöse Tragödie war Ben-Chorins Meinung zufolge „perfekt“; denn
niemand sei von seinem „Vater im Himmel“ so gnadenlos im Stich
gelassen worden, wie eben dieser Jesus von Nazareth“. Die gewaltige
Stimme, mit der der Heiland seinen Geist in die Hände seines Vaters
befahl (Luk. 23,46), ist für besagten jüdischen „Gelehrten“ mit
einer Gastprofessur in München nur ein „lauter, unverständlicher
Schmerzensschrei“ gewesen. Wäre der Heiland nicht vom Tode
auferstanden, könnte man vielleicht zu derartigen Schlußfolgerungen
kommen, aber an eine Auferstehung glauben die Juden noch heute
nicht. Wer auf solche blasphemische Äußerungen nicht mit Empörung
reagiert, ist kein Christ und wird auch nicht mit dem ewigen Leben
rechnen können! Auf alle Fälle hatte sich damals kein
Kirchenvertreter zu diesem üblen STERN- Beitrag geäußert! Was nun
den Professor David Flusser angeht, sind die Berichte der Synoptiker
(Verfasser der Evangelien) lediglich „Fan-Berichte“, die ihrem
„Idol“ nichts Negatives anlasten wollten. Im STERN-Bericht werden
hierzu Parallelen zum einstigen Tennisstar Boris Becker gezogen.
Solche „Jubelberichte“ könnten doch keine wahrheitsgemäßen
Geschichtsdokumente sein. Wenn dem so wäre, dann müßte dies auch für
die Bücher des Moses und der Torah gelten, weil sie ja der Prophet
selbst geschrieben hat. Pinchas Lapide hatte in seinem Buch „Der
Rabbi von Nazareth“ (Spee-Verlag, Trier 1974) auf Seite 25 bereits
behauptet, daß die Juden keinen Messias annehmen würden, der
„unfähig sich selbst retten, einen Märtyrertod an einem der
zahllosen römischen Kreuze gestorben war“. Im gleichen Buch schreibt
Lapide auf Seite 76 wörtlich: „Die vier Evangelien, alle nach
dem Fall Jerusalems geschrieben, den seine Autoren nur allzu bequem
in ihren „neuen Bund“ als göttlichen Strafakt hinein theologisierten,
kennen nur Christus (als) den Herrn der Weltgeschichte, die Juden
(hingegen nur) als seine verschworenen Gegner“. Im STERN nun
äußerte sich Lapide nunmehr über die: „vier tendenziösen
Schwarzweißmalereien über das Leben, den Tod und die Auferstehung
Jesu, in denen Jesus progressiv göttlicher, die Juden immer
bösartiger, die Apostel immer dümmer, die Römer aber schrittweise
immer sympathischer werden“. Daß Lapide nicht müde war, wie nun
auch seine Witwe Ruth, die neutestamentlichen Aussagen ständig einer
pseudowissenschaftlichen Kritik zu unterziehen, ist in Fachkreisen
hinlänglich bekannt. Pinchas Lapide behauptet in seinem Buch „Ist
das Josephs Sohn?“ (Calw, 1976) auf Seite 59, daß der
Hinrichtungstod Jeschuas das Ergebnis römischen Herrschaftsanspruchs
sei, indem man in ihm einen politischen Rebellen argwöhnte, der die
römische Sicherheit gefährdete. Obgleich nach der Darstellung in
Joh. 19,6 Pilatus keine Schuld an Christus feststellen konnte,
wiederholt Lapide in seinem Buch „Der Rabbi von Nazareth“ (Trier,
1974) auf Seite 39 die gleiche Behauptung. Demgegenüber konnte auch
Jeschuas politische Absage „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“
(Joh. 18,36) den Römern keine Veranlassung geben, in ihm einen
Aufrührer gegen Rom zu sehen. Dies belegt auch Jeschuas Aussage: „So
gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist“ (Mark. 12,17; Luk. 20,25). Es
ist eindeutig, daß die Juden in „Christus“ noch immer einen
Versager, Gotteslästerer und, weil er sich göttliche Rechte angemaßt
habe, einen Ketzer sehen. Aus Joh. 18,14 ist zu entnehmen, was der
jüdische Hohepriester Kaiphas in seiner Funktion als geistlicher
Oberhirte Israels beschlossen hatte, wenn er den Juden riet: „Es
wäre gut, daß ein Mensch für das Volk umgebracht würde.“ Ergo kann
von einem angeblichen „Heilswunsch“ überhaupt keine Rede sein. Darum
wurde dem in der BNI-Ausgabe 96 auf Seite 16 auch ausdrücklich
widersprochen. Die Behauptung, die Juden könnten gar nicht zum
Glauben an Jeschua aus eben diesem angeblichen „Heilserfordernis“
kommen, ist in seiner perversen theologischen Argumentation ein Flop
größten Ausmaßes. Daher ist es schon sehr verwunderlich, daß die
Freie Theologische Akademie (FTA), Gießen, von Dr. Stadelmann mit
Spendengeldern von 750.000 Euro aus Fritz Mays Kasse ein sogenanntes
„Institut für Israelogie“ einrichtete, wo dann solche absurden
Thesen vertreten werden. Wenn dem so wäre, wie May, Lapide &
Comp. dies vertreten, dann müßte sich der Ewige in seinen
Gerichtsankündigungen wohl getäuscht haben, wenn im Jahre 70 n.Chr.
der Tempel in Flammen aufging und das Volk Israel für annähernd 2000
Jahre sein Heimatrecht verloren hatte, um zum Spielball der Nationen
zu werden.
Der Vorwurf an den CFI-Leiter
Dabei war Fritz May nicht müde, Schalom Ben-Chorin
und Pinchas Lapide als Referenten einzuladen, ihnen Vortragshonorare
und Flugscheine zu bezahlen, um diese dann vor christliches Publikum
zu stellen. Deren antichristliche Thesen wurden dann bei allzu
vielen unkritisch denkenden christlichen Israelfreunden
bedauerlicherweise Bestandteil ihrer Glaubensüberzeugungen, die der
evangelistischen Botschaft im Neuen Testament nicht mehr
entsprachen. In einer Zeit, in der seit fast 30 Jahren beherzte
Judenchristen in Israels Öffentlichkeit ihr messianisches Bekenntnis
zu Jeschua unumwunden verkündigen und begründen, werden in dem
vorgenannten Beitrag hinter deren Rücken Erkenntnistüren mittels
einer plumpen, schlampigen und antichristlichen Pseudoargumentation
wieder zugeschlagen. Von da her müßte der jahrelang gepflegte und
allseits gerühmte „jüdisch-christliche Dialog“ eindeutig als
gescheitert betrachtet werden; denn das mittelalterliche
„Jesus-Feindbild“ hat diese „jüdischen Religionswissenschaftler“
wieder eingeholt. Doch die Bibel sagt es deutlich: wer Gottes
Heilsangebot einer sündhaften Welt, im Opfertod Jesu Christi
dargeboten, ablehnt, ist verloren (Röm. 5,8; Joh. 1,12; 1.Tim. 2,5;
1.Petr. 3,18a; Offb. 3,20). Dies bekannte Petrus unter Lebensgefahr
vor seinem Volke (Apg. 4,10-12) und auch Paulus (Röm. 1,16-17),
wobei darin die Juden ausdrücklich als Ansprechpartner genannt
werden. Nur wer an den Erlöser Jeschua ha-Maschiach glaubt, wird das
ewige Leben erhalten (Joh. 3,16), auch wenn er körperlich stirbt;
denn niemand – auch kein Jude – kommt zum Vater als durch das Opfer
des reinen Passahlammes Jesus, dem Christus (Joh. 14,6). Aus dieser
Sicht der Dinge können Israels bekennende Judenchristen mit Fug und
Recht erwarten, die volle Unterstützung ihrer Glaubensgenossen aus
den Nationen zu erhalten (Gal. 6,10), wenn schon die christlichen
Großkirchen in ihren Traditionen verrannt sind, zumal sie nicht
einmal mit den endzeitlichen Prognosen aus der Bibel vertraut sind,
wonach gerade die Rückkehr des Volkes Israel in seine angestammte
Heimat Fanal des Wahrheitsapostolats der biblischen Prophetien ist,
weil man den Hinweis in 2.Petr. 1,19 völlig aus dem Auge verloren
hat. In seinem Faltblatt 12 führte Fritz May unter „Historische
und theologische Unwahrheiten über Israel“ folgendes aus: „Es ist
unwahr, daß die Juden verstockt sind und an Jesus Christus nicht
glauben wollen. Wahr ist, daß das jüdische Volk aus einem
heilsgeschichtlichen Grund noch nicht an Jesus Christus glauben kann
(Röm. 11,25-29)“. Dabei unterstellt May dem HERRN ein Sadist zu
sein, der aus einem angeblich „heilsgeschichtlichen Grund“
ausgerechnet sein erwähltes Volk nicht zum Glauben an den Gesalbten
Gottes führen möchte. Genau das Gegenteil ist der Fall, denn der
Heiland sah sich in erster Linie zu den (sonst) verlorenen Schafen
aus dem Hause Israel gesandt (Matth. 15,24). Der Heiland hat sogar
sein eigenes Leben darangesetzt, um sein Volk Israel zum Glauben zu
führen. Auch Paulus macht deutlich, daß die Juden durch ihren
Unglauben zu ihrem Messias aus dem „guten Ölbaum“ herausgerissen
wurden und artfremde “Zweige” an ihrer Stelle dafür eingepfropft
wurden (Röm. 11,17-21). Darüber hinaus schreibt Paulus in 2.Kor.
3,16, daß die Decke Mosches von ihren Augen genommen würde, wenn die
Juden doch nur umkehrten. Dies bedeutet, daß die Juden aus eigener
Schuld verblendet sind, weil sie nicht zu ihrem Heiland umkehren. Es
wäre ja ein Paradoxon, wenn der Unglaube an Jeschua aus einem
„heilsgeschichtlichem Grund“ erfolgte. Solch eine Verwirrtheit kann
nur der Geist von unten bewirken, denn es kann niemals im Sinne des
HERRN geschehen, wenn eine Person oder das ganze Volk Israel nicht
an seinen Heiland als verheißenen Erlöser glauben könnte, weil dies
ausgerechnet der Gott Israels seinem Volk verwehrte. Warum forderte
dann Petrus die Männer von Israel auf, Buße zu tun und zu Jeschua
ha Maschiach umzukehren (Apg.2, 37-39)? Schließlich bezeichnete
Paulus die Juden in Röm. 11,28 als „Feinde um euretwillen“, was
nichts anders bedeutet, als daß die Juden aufgrund ihres Ungehorsams
noch immer unter dem Gericht Gottes stehen, auch wenn ihnen die
Erwählung als künftiges Priestervolk nach wie vor verheißen ist
(1.Mos. 12,3; 2.Mos. 19,6). Erst angesichts des Grauens von
Auschwitz und der damit verbundenen tiefen Verschuldung der
christlichen Kirche konnte drei Jahre später 1948 erneut ein Reich
Israel in der angestammten Heimat proklamiert werden. Aber dies ist
nicht auf den Verdienst der Juden zurückzuführen, sondern allein aus
Gnaden Gottes und seines Sohnes Jeschua. Doch Schalom ist damit
diesem Volk noch nicht geschenkt. Denn der Friede Gottes ist an die
Annahme des Messias Jeschua geknüpft! Somit gibt es auch keine
Prädestination zum Unglauben, was unvereinbar mit Gottes
Rettergedanken ist. Die Juden handelten eigenverantwortlich, wenn
sie das Heilsangebot Gottes in dem Messias Jeschu ausdrücklich
verwarfen. Auch in Sach. 13,7-9 ist vom Zerschlagen des „gewer amiti“
(mein Gefolgsmann) die Rede, womit Jeschua gemeint ist (vgl. auch
Luk. 17,25). Nun gilt es jedoch, sich mit diesem Tatbestand
nicht abzufinden und Israel, diesmal im Land der Väter, auf eine
heilsnotwendige Umkehr dezidiert hinzuweisen und in die Entscheidung
zu führen. Doch nach Ansicht der Neojudaisten könnte dies ruhig
unterbleiben, denn Gottes Ziel ist es, die ausgebrochenen originalen
Zweige wieder in den Ölbaum „Israel“ einzupfropfen. Bis dahin bleibt
die „Gottlosigkeit Jakows“ nach Röm. 11,26 bestehen. Pauli
sehnlichster Wunsch war, doch nur einige aus seinem Volke für
Jeschua gewinnen zu können (Röm. 11,14). Hieraus begründet sich auch
der Eifer von uns bekennenden Judenchristen, den Angehörigen unseres
Volkes judengemäß ihren eigenen messianischen Erlöser nahe zu
bringen und nicht einer falschen Israelliebe (Philosemitismus) zu
verfallen, was Israels Verstocktheit nur festschreiben würde, wenn
das Heil nicht mehr ausschließlich in Jeschuas Sühnetod gesehen und
gegenüber den Juden vertreten würde. Einer solchen Neuverschuldung
werden wir uns nicht anschließen! Daß dieser theologische
Sachzusammenhang von den allermeisten Israel-Werken im In- und
Ausland um der Gunst bei den Juden wegen ignoriert und sträflich
mißdeutet wird, ist auf dem Hintergrund der Endzeit als der größten
Verführungszeit der Menschheitsgeschichte zurückzuführen. Daher gilt
es, weiteren theologisch verbrämten Verirrungen sowie einem neuen
Antisemitismus entgegenzuwirken. Dieses moralische Recht darf uns
niemand streitig machen. Wie sieht es im israelischen Alltag
wirklich aus?
So ist es auch lügenhaft, wenn christliche
Israelfreunde behaupten, daß das tägliche gesellschaftliche und
persönliche Leben des einzelnen in Israel vom Glauben an die Tora
Gottes geprägt wäre Bezug (Ps. 76,2). Hier wird wissentlich ein
falscher Eindruck über die wahren Verhältnisse in Israel gezeichnet,
jenseits aller Realität, wenn man davon ausgeht, daß viele
israelische Politiker (Premier Olmert, Hirchson, Benizri, Edri,
Hanegbi, Ziv, Lieberman, Avraham-Balila etc.) kriminell sind; in der
letzten Dekade 5.000 Kinder sexuell mißbraucht wurden,
Messerattacken um 27 Prozent zunahmen, Drogen und das organisierte
Verbrechen, zu denen auch Mord und Totschlag gehören, in einem
schrecklichen Maß zunahmen. Kriminelle Banden, mafiöse Großfamilien,
Schutz-Schutzgelderpressungen und Machtkämpfe sind heute im vermeintlich
„Gelobten Land“ an der Tagesordnung. Die Schmuggelwege von der Bekaa-Ebene
im Libanon, wo die begehrte Hanfpflanze (Cannabis) wächst, und vom
Sinai in die Negev-Wüste, werden nicht nur Drogen, sondern auch
Russinnen als Prostituierte ins Land geschmuggelt, mit denen die
„Massagesalons“ nicht nur in Tel Aviv ausgestattet werden. Diese
Etablissements sind wiederum eine wichtige Einnahmequelle für das
organisierte Verbrechen. Auch in diesem Jahr fand wieder eine Parade
der Homosexuellen und Lesben in Jerusalem statt. Als ich am
späten Abend mit meinem PKW in Jaffo liegen blieb, hielt plötzlich
ein Fahrzeug neben mir. Mehrere junge Männer mit Pistolen im Gürtel
sprangen aus ihrem Auto und kamen auf mich zu. Natürlich erschrak
ich und dachte sogleich an einen Überfall. Aber die Männer fragten,
ob sie mir helfen könnten – und so machten sie mein Auto wieder
flott. Danach schärften sie mir ein, mich möglichst nicht nachts in
dieser Gegend aufzuhalten, weil sie von Kriminellen nur so wimmelt.
Diese Polizeibeamten sahen aber selbst aus wie Kriminelle.
Vorsicht vor Bibel.TV!
Daß der Prozeß einer Verunglimpfung des Messias
Jeschua noch immer nicht abgeschlossen ist, beweist auch Bibel.TV,
ein Fernsehsender, der nicht müde ist, die Witwe Ruth Lapide vor die
Kamera zu bringen, die die Thesen ihres verstorbenen Ehemannes
Pinchas weiterhin einem breiten christlichen Publikum präsentiert.
Von uns bekennenden Judenchristen Israels möchte der „evangelische
Sender des Vatikans“ (Titel in „ideaSpektrum 27/2008“) nichts
wissen. Immerhin soll die Zuschauerzahl täglich eine halbe Million
betragen. Der größte Teil der Ausgaben wird aus Spenden bestritten.
Frau Ruth Lapide ist im Gegensatz zur Behauptung dieses
Fernseh-Senders auch keine „Religionswissenschaftlerin“. Immerhin
war Pinchas Lapide ein Duzfreund von mir, und wir verkehrten auch
privat miteinander, wobei ich stets dabei bemüht war, Pinchas von
der Messianität Jeschuas zu überzeugen – vergeblich. Bei solchen
Gesprächen saß Ruth eher teilnahmslos daneben und äußerte sich
niemals theologisch. Sie setzt nun das unchristliche Erbe ihres
verstorbenen Mannes fort, indem sie sich auch über angebliche
Übersetzungsfehler im Neuen Testament äußert, ohne natürlich das
Alte Testament der gleichen Kritik zu unterziehen. Aber ihre
diversen Auftritte auch im Bayerischen Fernsehkanal haben ihr große
Popularität und Einkünfte beschert. Dies alles ist möglich, weil
Christen ihre Bibel nur noch flüchtig kennen und dadurch auch nicht
mehr wachsam sind, obschon uns dies der Heiland vor allem für die
Zeit vor seiner Wiederkunft so ans Herz gelegt hat (Matth. 26,41
par.; Luk. 21,36; 1.Thess. 5,6; Offb. 3,2-3; 16,15). Wenn also
auch Fritz May als Verführer auftrat und mit seinen Büchern,
Schriften und Israel-Konferenzen weitere Christen verführte, wo eben
nicht mehr der Heiland im Mittelpunkt unseres Glaubens steht,
sondern das Judentum und ein verherrlichter Staat Israel, dann soll
dieser vorliegende Beitrag dazu dienen, auf solche falschen Lehren
akribisch hinzuweisen. Immerhin ließ May in seinem Buch „Israel
zwischen Weltpolitik und Messiaserwartung“ Schalom Ben-Chorin sage
und schreibe auf 43 Seiten zu Wort kommen. Im gleichen Buch wird
David Flusser auf 22 Seiten und Pinchas Lapide auf 6 Seiten zitiert.
Auf einer dieser Seiten (63) kommt Ben-Chorin zu Wort, wo er von May
die Gelegenheit erhält zu seiner Behauptung, daß Gottes Gerichte
eben keine Bestrafung für die Beseitigung (Kreuzigung) Christi
gewesen sei, obschon der Heiland selbst dies in Matth. 23,37-38 ganz
anders bewertet hat. Hier hatte der Messias nicht nur seinen
gewaltsamen Tod vorausgesagt, sondern auch die Vertreibung des
jüdischen Volkes unter alle Völker und vor allem die Zerstörung des
Tempels, ihres Zentralheiligtums, der für die jüdische Heilsordnung
ausnahmslos maßgebend war und dessen Wiederaufbau die Juden erneut
erhoffen. Im Zuge der heutigen Toleranz, im Sinne des
interreligiösen Dialogs hat auch der Begriff „falsche Propheten“
eine dem Worte Gottes unangemessene Liberalisierung erfahren, was
insbesondere dort deutlich wird, wenn es um die Besonderheit der
Sendung und Person des Messias Jeschua (Jesus, dem Christus) und die
Stellung des Volkes Israel zu diesem seinem verheißenen Messias
geht.
Definition des falschen Propheten
Hierzu enthält die Heilige Schrift folgende
Anweisung (5. Mos. 18, 22): „Wenn der (falsche) Prophet redet in
dem Namen des Herrn, und es wird nichts daraus und es kommt nicht:
Das ist das Wort, das der Herr nicht geredet hat; der (falsche)
Prophet hat aus seiner Vermessenheit geredet, darum scheue dich
nicht vor ihm!“ Dies heißt im Klartext: Entlarve ihn und scheue
dich nicht, ihn und sein falsches Zeugnis beim Namen zu nennen.
Solches geschieht biblischer weise nicht im Konjunktiv, sondern –
wenn es um die göttliche Wahrheit geht – mit klaren und
unzweideutigen Worten, von denen auch die Bezeichnungen, wie
„Lügner“ und „Opportunist“, zutreffend sind, denn wer sich in seinen
Äußerungen nicht auf biblischem Boden bewegt, befindet sich im Lager
des Urlügners – Satans also. Doch die menschliche Mentalität neigt –
insbesondere wenn es um die Juden und Israel geht – zum
Konformismus, das heißt, sich dem jeweiligen Trend anzupassen, um
bei den Juden nicht nur nicht anzuecken, sondern um damit begangene
Schuld der Vorväter an den Juden zu kompensieren. Gefährlich wird
dies vor allem dann, wenn dabei die Glaubwürdigkeit der
neutestamentlichen Botschaft zur Disposition gestellt wird. Wenn
es also bei einem solchen Diskurs zu einer Disputation kommt, die
sogar in einem Rechtsstreit endet, dann gilt es zweierlei zu
bedenken: 1. Bei einer solchen Auseinandersetzung muß es
tatsächlich ausschließlich um die biblische Wahrheit
gehen, also nicht um eine persönliche Ehrabschneidung auf
irgendeiner Seite. 2. Geht es aber allein um diese Wahrheit –
wenn auch notwendigerweise im Verhältnis zu
Personen, wie falschen Propheten – dann vollzieht sich diese
Auseinandersetzung allein rein im Theologischen und somit
rechtsfreien Raum, und damit ist ein derartiger Rechtsstreit
gar nicht justitiabel. Dies belegt beispielsweise die Entscheidung des Landvogts Gallion im Falle der Verklagung des
Apostels Paulus (Apg.18,12-17), nachdem ihn die Juden wegen
seiner Missionierungsversuche, die sie als geistliche
Verführung betrachteten, vor dem amtierenden – römischen –
Richter (Bruder des Weltweisen Seneka) verklagten, und der
damals wie folgt entschied: „Wenn es ein Frevel oder eine
Schalkheit (also Beleidigung etc.) wäre, liebe Juden, so hörte ich
euch billig; weil es aber eine Frage ist von der Lehre und von den
Worten und von dem Gesetz unter euch, so sehet ihr selber zu; ich
gedenke darüber nicht Richter zu sein!“ (Apg. 18,14f.). Weil
Religionsstreitigkeiten nicht vor weltliche Gerichte gehören, lehnte
Gallion das Ersuchen der Juden also ab, denn Staat und Religion
waren seinerzeit getrennt, nicht jedoch im heutigen Israel, wo die
Religionszuge-hörigkeit bestimmt, ob man zum jüdischen Volk gehört
oder nicht. Demzufolge spielte die Frage nach „falschen Propheten im
alten Israel eine große Rolle, weil diese das ganze Volk verführen
konnten. Da gab es beispielsweise gerade solche Propheten, die für
ihre Orakel ein Honorar erhielten (was heute eine spendenfreudige
Anhängerschaft bedeutet) (s. Richter 13,17; 1.Sam. 9, 7f.; 1.Kön.
13,7; 14,3; 2.Kön. 5, 22-27; 8,8f.: Amos 7,12; Micha 3,5). Die
Versuchung lag nahe, daß manche unter ihnen sich mehr von der
Gewinnsucht als von der Wahrheitsliebe hatten leiten lassen.
Gewöhnlich hatten sich solche Personen aus eigenem Entschluß als
„Propheten“ ausgegeben und redeten „im Namen Gottes“ (Jer. 14,15;
23, 32; 27,15; 29,9; Hes. 13,9.19), ohne jedoch von Gott gesandt
worden zu sein. Demzufolge weissagten sie Erlogenes, verkündeten
Selbstersonnenes und schauten Trugbilder (Jes. 9,14; Jer. 5,31; 6,
13; 14,14; 23,25f.; 27,10.14; Hes. 13,2-23). Ferner wurde ihnen
angelastet, sie lögen und seien treulos, weissagten um Geld (Micha
3,5.11) oder um die Gunst des Königs oder anderer Prominenten zu
gewinnen (1.Kön. 22,13; Jes. 30,10; Jer. 5,31; Micha 2,11). Doch in
Wahrheit führten sie damit das Volk nur in die Irre (Jer. 23,32;
29,8; Hes. 13,10; 14,10f.), indem sie Frieden (Schalom) und
Wohlstand weissagten (Jer. 6,14; 14,13; 23,17; 37,19; vgl. 27,14-18;
Hes. 13,10-16), der dann doch nicht eintraf. Messianische
Verkündigung als Entscheidungshilfe
Falsche Propheten, zu denen auch christliche
Prediger gehören, die mit endzeitlichen Spekulationen und
Berechnungen auftreten, wann beispielsweise die Entrückung oder die
Wiederkunft Jeschuas (Parusie) stattfinden würden, sind Verführer
innerhalb und außerhalb der Christenheit, wenn es darum geht,
Menschen auf diese Weise an sich zu binden und nach Möglichkeit
dabei noch Kasse zu machen. Dabei geschieht die geistliche
Verführung gerade durch den Bezug auf den Namen Christi, sein Leben,
Werk und seine Lehre, indem sie sich als seine Gesandten
(„Propheten“) ausgeben und damit mit einem Wahrheitsanspruch
auftreten. Diese gilt es nach christlichem Auftrag zu entlarven und
in ihrer „Lehre“ zu widerlegen, wobei wir unter den „Aufgaben und
Zielen“ unserer Organisation eine „wahrheitsgemäße Information über
Israel“ festgeschrieben ha-ben, denn mit „Israel läßt sich viel Geld
machen“ (Zitat L. Schneider), was bedeutet, daß man das Phänomen des
Staates Israel nur als Endzeitzeichen Nummer 1 überbetont, dabei
dessen anti-christlichen Charakter unterschlägt, und so sich einer
großen Anhängerschaft sicher sein darf. Denn wer auch Unangenehmes
über Israel berichtet, läuft Gefahr, sich die Israelfreunde zu
vergraulen und dadurch Spendenrückgänge in Kauf zu nehmen. Nicht nur
Fritz May (CFI Nr. 70 von April/Mai 1991), auch Ludwig Schneider
behaupteten, Jerusalem sei der „sicherste Ort auf Erden“. Wir
widersprachen dieser Auffassung. Kurz danach begannen die
Bombenanschläge auf Linienbusse in Jerusalem. Der Terror in
Jerusalem hat bislang kein Ende gefunden. Jerusalem wird sogar
nochmals erobert und die Hälfte der Bevölkerung gefangen weggeführt
werden (Sach. 14,1-2), so daß sich solche Prognosen längst als
falsche Prophetie herausgestellt haben müßten. Dennoch werden die
NAI-Schriften weiterhin vertrieben und die gläubige Schar in den
Irrtum geführt. Auch Wim Malgo vom „Mitternachtsruf“ benutzte das
Wort aus Jes. 62,6-7 als Titelbild und berief sich dabei als
„Wächter auf den Zinnen Jerusalems“ auf die bewaffneten israelischen
Grenzpolizisten, obschon bei Jesaja von den Wortverkündigern die
Rede ist, die von „ihm“ (Jeschua) nicht schweigen sollen des Tages
und des Nachts, bis Jerusalem gesetzt werde zum Lobe auf Erden!
Diese Verdrehungen sind nicht aus dem Geiste Gottes, sondern vom
Widersacher. Daher versucht man, uns bekennende Judenchristen
möglichst mundtot zu machen, da wir der biblischen Wahrheit
verpflichtet sind und eben nicht nach dem Mund der Menschen reden
(2.Tim. 4,3). Als Begründung stellte man es als ein „Wunder“ hin,
als im Golfkrieg 1991 Saddam Hussein seine Scud-Raketen nicht auf
Jerusalem richtete, sondern auf Tel Aviv. Aber in Wahrheit tat der
irakische Potentat dies nicht aus Liebe zur Bibel, sondern weil er
fürchtete, bei der ungenauen Treffsicherheit seiner Raketen die
beiden Moscheen Al Aqsa und Omar-Moschee auf dem Tempelberg zu
treffen, denn diese gilt als das drittgrößte Heiligtum im Islam.
Nochmals: solche Publikationen dienen ausschließlich dem Zweck, ein
rosarotes Bild über Israel zu zeichnen, um Spender und Freundeskreis
bei Laune zu halten. Solche falschen Propheten lassen sich von ihrem
Tun nicht abhalten, aber müssen damit rechnen, daß andere
wahrheitsliebende Jünger Jeschuas auf die wahren Sachverhalte
hinweisen, weil uns dazu der Geist Gottes drängt, um das
Glaubensterrain nicht ganz den falschen Propheten unserer Zeit zu
überlassen. Wer uns daran zu hindern versucht und noch davon
ausgeht, wir würden „Glaubensgeschwister“ damit schlecht re-den, ist
selbst ein Lügner, der der Lüge weiterhin Vorschub leistet. Eine
wahrheitsgemäße Berichterstattung über Israel ist also an die realen
Verhältnisse gebunden und muß bei theologischen Aussagen ständig im
Kontext mit den Aussagen der Bibel gesehen und bewertet werden.
Andernfalls erfährt der heutige politische Staat Israel, der seine
Ziele noch immer durch politische und militärische Mittel
durchzusetzen versucht, eine oftmals noch theologisch begründete
Aufwertung, die jedenfalls nicht deckungsgleich mit der biblischen
ist. Da-her müssen wache Christen alles prüfen, was sie zum Lesen
erhalten und von Referenten zu hören bekommen (1.Thess. 5, 21; 1.
Joh. 4,1). Da aber die Wahrheit zudem an die Person des Messias
Jeschua gebunden ist, kann nur Segen entspringen, wenn dieser
Wahrheit mit einer seriösen Berichterstattung gedient wird, denn die
Vergangenheit auch aus der Antike hat gezeigt, daß Lügenpropheten
dem Volke Israel nur geschadet haben. Zu diesem Komplex der
Wahrheitsfindung gehört auch die Notwendigkeit der
neutestamentlichen Verkündigung, ohne die kein Jude in die
Entscheidung für oder gegen den Messias Jeschua geführt würde.
Bereits im alten Israel gehörte es zur Rechtsordnung, geistliche
Verführer, die für die „Ausrottung von Seelen“ verantwortlich waren,
als falsche Propheten und Lehrer nach den Vorschriften der Torah
(5.Mos. 18,22) zum Tode zu verurteilen. In Jer. 14,15 wird der Tod
gefordert, weil solche Personen weder Respekt vor dem Worte Gottes
besaßen noch über Vollmacht aus dem Geist Gottes verfügten; denn
aufgrund ihrer falschen Aussagen und Forderungen mußten die
Gerichtsandrohungen und Maßregeln der echten Propheten bei dem Volk
als ungerechtfertigt und unglaubwürdig erscheinen – insbesondere
auch dann, wenn einem echten Propheten eine ganze Kaste bezahlter
falscher Propheten gegenüberstand. Nicht nur in der Politik ist
Kritik üblich. Auch und gerade im Endzeitprozeß gilt es, auf falsche
Prophetie und verdrehte Bibelexegese hinzuweisen. Gott selbst hat
mit seiner Kritik gegenüber dem Volke Israel niemals zurückgehalten.
Der Ewige scheute nicht davor zurück, durch seine Propheten das Volk
zu maßregeln, das er sich einst erwählt hatte (am s’gulah). Dies
machen eine Fülle an Bibelstellen deutlich, die auf Gottes Pädagogik
zurückzuführen sind: - Jesaja 1,2f. und dazu Röm. 9,29 (über
den Abfall seines Volkes); - Jesaja 52,5; Hes. 2,6-7; 3,6-7
und Röm. 2,24; Jes. 53,8 und 65,2 sowie hierzu Röm. 10,21
(Ungehorsam des Volkes); - Jeremia 2 (Undankbarkeit); -
Jeremia 5,7f. und dazu Hes. 23,20 (Wollust); - Jeremia 7,21f.
(äußerlicher Gottesdienst); - Jeremia 13,23 (Liebe zum
Bösen); - Hesekiel 16,27f. (mit Israel als Erzhure); -
Hesekiel 20,23f. und hierzu Psalm 106,37 (greuliche Kinderopfer)
- Amos 5,2f. (äußerlicher Gottesdienst) etc..
Nicht anders ist auch die Kritik des Messias
Jeschua an seinem eigenen Volk zu verstehen, indem im übrigen der
Disput am die Sache des Himmelreiches von jeher zum Grundvokabular
der rabbinischen Rhetorik gehört. Deshalb muß die Polemik im Neuen
Testament auch als eine innerjüdische Auseinandersetzung und nicht
als eine „antijüdische“ gesehen und bewertet werden. Israels
Propheten wollten mit ihren Gerichtsankündigungen ihr Volk nicht
anschwärzen, sondern zur Umkehr bewegen, weil sie aus diesem
höchsten Engagiert sein heraus handelten, wohl wissend, daß sie sich
auf diese Weise Feinde schaffen werden, die sogar nach ihrem Leben
trachteten, um sie endlich zum Schweigen zu bringen (Matth.
5,11-12). Aus Matth. 24,24 ist zu entnehmen, daß gerade im
eschatologischen Prozeß wiederum falsche Propheten – diesmal in
globaler Dimension – aufstehen und ihr Unwesen treiben werden. Dabei
erhebt sich die Frage, ob dieser geistliche Selbstreinigungprozeß
innerhalb der neutestamentlichen Gemeinde noch so funktioniert, wie
es Paulus im 1.Kor. 5,12-13 vorgestellt hatte. Denn wenn Sünde und
dazugehörig auch falsche Lehre, was ja eine Kardinalsünde darstellt,
nicht mehr beim Namen genannt werden darf, ist dem geistlichen Chaos
Tür und Tor geöffnet, was ja die postmodernen Theologien, wie die
Bultmannsche Entmythologisierungstheologie, die sog.
historisch-kritische Methodik, die „Gott-ist-tot-Theologie“, die
feministische Theologie, die „Auschwitz-Theologie“, die „Befreiungstheologie“
etc., allzu deutlich machen. Der Absurditäten sind in unserer
geistlosen Zeit heutzutage Tür und Tor geöffnet. Und wenn man
bedenkt, daß am Gerichtstag solche vermeintlichen Theologen nach
Matth. 7,22 dem Heiland noch vorwerfen werden, in „seinem Namen
gepredigt, geweissagt, Teufel ausgetrieben und viele Taten getan“ zu
haben, dann zeigt dies in erschrecklichem Maße den Mangel an
Sündenerkenntnis, so daß sich erst am Jüngsten Tag herausstellen
wird, wie fatal diese geistlichen Verführer sich an der gläubigen
Schar und an den Mitmenschen schlechthin durch ihre falsche Lehre
versündigt hatten. Denn ihr Urteil steht nach Matth. 7,23 fest,
wonach sie der Heiland als „Wirker zur Gesetzlosigkeit“ (griech.:
ergon anomia) bezeichnet. Darum ist eine Rache an denen verheißen,
die sich dem Evangelium als ungehorsam erwiesen haben (2.Thess.
1,8-10; vgl. auch 2.Kor. 4,3-4). Dramatisch für den seelischen
Bestand der „Gemeinde Christi“ (ecclesia) wird es somit dort, wo die
Gültigkeit und Verbindlichkeit des Evangeliums und seines Verkünders
Jeschua ha-Maschiach, der dies sogar mit seinem Blut besiegelt hat,
in Frage gestellt oder gänzlich für ungültig erklärt wird. Dies
bezieht sich selbstverständlich auch auf das Volk der Juden, die an
erster Stelle ein Anrecht darauf haben, die messianische Heils- und
Friedensbotschaft zu erfahren. Zu diesem ganzen Problemkreis gehört
auch die Verwissenschaftlichung der Heiligen Schrift, die in ihrem
ganzen Umfang nicht mehr als verbal inspiriert gelten soll, wie sie
an den Theologischen Fakultäten unterrichtet wird. Paulus äußert
sich hierüber in unmißverständlicher Weise wie nachstehend zitiert:
„So jemand anders lehrt und bleibt nicht bei den heil-samen Worten
unseres HERRN Jesu Christi und bei der Lehre, die gemäß ist der
Gottseligkeit, der ist aufgeblasen und weiß nichts, sondern hat die
Seuche der Fragen und Wortkriege, aus welchen entspringt Neid,
Hader, Lästerung, böser Argwohn, Schulgezänke solcher Menschen, die
zerrüttete Sinne haben und der Wahrheit beraubt sind, die da meinen,
Gottseligkeit sei ein Gewerbe. Tue dich von solchen!“ (1.Tim.
6,3-5). Nach dem Versagen der institutionellen Kirchen in allen
Jahrhunderten, insbesondere gegen-über den Juden in der Diaspora,
kommt nun ein weiteres Kriterium hinzu, das der Verführung Vorschub
leistet: Denn die Vergangenheitsbewältigung gegenüber den
mißhandelten Juden durch christliche Hand darf nicht auf Kosten der
ewiggültigen, evangelistischen Wahrheit erfolgen. Denn die Wahrheit
angeblich „neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse“ wird dort zur
anmaßenden Lüge und damit zur Verführung, wo sie gegen die Wahrheit
des unverbrüchlichen Wortes Gottes gerichtet wird (2.Thess.
2,10-11). Daß der Begriff „falsche Propheten“ zum theologischen
Sprachgebrauch gehört, bewies auch der einstige württembergische
Landesbischof Sorg, der sich im Zusammenhang mit der Diskussion über
den Abtreibungsparagraphen 218 StGB über „falsche Propheten
innerhalb der Kirche“ geäußert hatte. Wörtlich meinte er, „die immer
weiter um sich greifende und an die innerste Substanz gehende
Verunklarung“ habe dazu geführt, daß man auf Grundfragen des
Glaubens und Lebens heute keine eindeutigen Antworten mehr bekomme.
Um solcher „Vernebelung“ Einhalt zu gebieten, muß es legitim sein,
„geheime Verführer“ zu entlarven. Dies halten wir im Zusammenhang
mit den ganzen Israel-Publizisten, die eine Israelverherrlichung
betreiben, ebenfalls für opportun. Die Bibel ist in ihrer
Terminologie dabei sehr strikt: Da nach neutestamentlichem
Verständnis die Wahrheit an die Person des Messias Jeshua geknüpft
ist (Joh. 14,6), gilt alles als LÜGE, was diese „Wahrheit in
Christus“ in irgendeiner Form unterläuft, in Zweifel zieht, in
Abrede stellt auf Kosten einer paritätischen Wahrheit anderer
Religionen (Islam, Buddhismus, Hinduismus etc.) oder diese im Sinne
des hebräischen „avon“ verdreht. In einer polemischen Ansprache
Jeschuas an fromme jüdische Kreise sagte er (Joh. 8,42-47): „Wäre
Gott euer Vater, so liebtet ihr mich; denn ich bin ausgegangen und
komme von Gott; denn ich bin nicht von mir selbst gekommen, sondern
ER hat mich gesandt. Warum kennt ihr denn meine Sprache nicht? Denn
ihr könnt ja meine Worte nicht hören. Ihr seid von dem Vater, dem
Teufel, und nach eures Vaters Lust wollt ihr tun. Der ist ein Mörder
von Anfang und ist nicht bestanden in der Wahrheit; denn die
Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er von
seinem Eigentum; denn er ist ein Lügner und ein Vater derselben (…).
Wer von Gott ist, der hört Gottes Worte, darum hört ihr nicht, denn
ihr seid nicht von Gott.“ In Matth. 5,11 sagt der Heiland sogar:
“Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und
verfolgen und reden allerlei Übles wider euch, so sie daran lügen.“
Jakobus drückt sich in seinem Brief (3,14-16) so aus: „Habt ihr
aber bitteren Neid und Zank in euren Herzen, so rühmet euch nicht
und lüget nicht wider die Wahrheit. Das ist nicht die Weisheit, die
von oben herab kommt, sondern irdisch, menschlich und teuflisch.
Denn wo Neid und Zank ist, da ist Unordnung und eitel böses Ding.“
Johannes lehrt uns im 1.Joh. 2,22: „Wer ist ein Lügner, wenn
nicht, der da leugnet, daß Jesus der Christus sei? Das ist der
Widerchrist, der den Vater und den Sohn leugnet!“ In den
neutestamentlichen Schriften finden wir insbesondere das „achtfache
Wehe“ über die Pharisäer und Schriftgelehrten in Matth. 23,13-36,
was wir in dem Editorial der BNI-Ausgabe 166 ausführlich ausgelegt
hatten. Darin zeigt sich die tiefgehende Auseinandersetzung mit dem
damaligen religiösen Establishment, was nach zweitausend Jahren
kirchlichem Christentum ebenfalls dringend vonnöten wäre. In seinem
seelsorgerlichem Eifer zeigte sich Jeschuas Kampf um den
Seelenerhalt seines Volkes, genau wie es heute im Kampf um jede
einzelne Seele unter den Christen gehen sollte, die durch falsche
und/oder tendenziöse Predigt, dazu noch mit wissenschaftlichem
Wahrheitsanspruch, im Glauben verunsichert oder gar angefochten
werden. Allein in dem Messias Jeschua liegt Gottes Heil
begründet!
Wer sich gegen die Notwendigkeit der
Evangeliumsbezeugung gegenüber den Juden stellt, weil eine solche
aus einem angeblich „heilsgeschichtlichen Grund“ ohnehin nichts
fruchten kann, lehnt auch den Heilsplan Gottes mit seinem jüdischen
Volk ab und schreibt damit Israels Herzensverhärtung fest. Wer
unseren Verkündigungsdienst schlecht redet, ihn vorsätzlich
sabotiert und dies nicht als Handeln Gottes an seinem Volk
apostrophiert, handelt NICHT aus dem Geist Gottes und wird früher
oder später sein Gericht auf sich ziehen. Denn das „Heil Gottes“ für
Israel ist an die Bedingung geknüpft, daß es nur durch die Annahme
von dem Messias Jeschua ewigen Frieden und endliches Heil erlangen
kann, um schließlich zum „Licht der Völker“ (or le-go’im) zu werden
(Hos. 6,11; Zeph. 3,20; Sach. 8,7; Matth. 1,21). Dieses großartige
Ziel vor Augen wird uns Judenchristen allen Widerständen zum Trotz
weiterhin beflügeln, weil uns der Geist Gottes dazu treibt. Das
Muster des abtrünnigen Israels, das selbst seine Propheten getötet
hatte, übernahm jedenfalls auch Paulus (2.Thess. 2,14-16). Und auch
Stephanus klagte sein Volk an und warnte in Apg. 7,35-39 vor einer
Überschätzung des von Gott verlassenen Tempels und verwies darauf,
daß Israel sich durch Mord an dem gerechten Heiland Jesus und durch
sein hartnäckiges Widerstreben gegenüber dem Heiligen Geist wie
zuvor bereits seine Väter versündigt habe (Apg. 7,51f.; Joh.
16,8f.); und damit das Maß der Verschuldung voll machte. Das ist
nichts anderes als ein trauriger historischer Tatbestand, an dem es
für niemanden etwas herumzudeuteln gibt. Dabei muß die
Fortsetzung dieser Verhaltensweise heute auch in der israelischen
Rechtsprechung gesehen werden, wie beispielsweise der Oberste
Gerichtshof einst der Familie Beresford wegen ihres Glaubens an die
Messianität Jesu deren Antrag, als jüdische Einwanderer nach Israel
anerkannt zu werden aberkannt hat (Urteil vom 25.12.1989). Ähnlich
erging es auch Esther Dorflinger mit Urteil vom 15.03. 1979.
Vergessen werden darf in diesem Kontext aber auch nicht, was Petrus
einst zu seinen Landsleuten sagte: „Ihr aber verleugnet den
Heiligen und Gerechten und batet, daß man euch den Mörder schenkte;
aber den Fürsten des Lebens (Jeschua ha Maschiach) habt ihr getötet
(…)“ (Apg. 3,14-15). Dieser gleiche Petrus bekennt gar vor dem
Hohen Rat (Sanhedrin): „Der Gott unserer Väter hat Jesum
auferweckt, welchen ihr erwürgt habt und an das Holz gehängt. Den
hat Gott durch seine rechte Hand erhöht und zu einem Fürsten und
Heiland gemacht, zu geben Israel Buße und Vergebung der Sünden. Und
wir sind seine Zeugen über diese Worte“ (Apg. 5,30-32). Nicht
anders drückte sich auch Paulus in 1.Thess. 2,15 aus, wenn er dort
feststellt: „(…) welche auch den HERRN Jesus getötet haben und
ihre eigenen Propheten und haben uns verfolgt und gefallen Gott (so)
nicht (…)“ Deshalb halten sich auch wahre Glaubenschristen und
Judenchristen – ungeachtet der Leute, wie Ben-Chorin, Lapide, May
u.a. – an das paulinische Gebot (Gal. 1,8), in dem es eindeutig
heißt: „Aber wenn auch wir oder ein Engel aus dem Himmel euch
etwas anderes als das Evangelium verkündigten als das, was wir euch
als Evangelium verkündigt haben: der sei verflucht!“ (vgl. auch
Offb. 22, 18). Und der Heiland schließlich selbst sagt hierzu:
„Wer mich verachtet und nimmt meine Worte nicht auf, der hat schon
seinen Richter: das Wort (logos), welches ich geredet habe, das wird
ihn richten am Jüngsten Tage“ (Joh. 12,48). Und wenn Lapide, und
jetzt dessen Witwe Ruth, und die anderen falschen Propheten
obendrein noch von einer „nachträglichen Manipulation der evange-
listischen Berichte“ sprechen, muß dazu auf das Heilandswort in Joh.
14,26 Bezug genommen werden, wo es ausdrücklich heißt, daß in
schwerer Stunde der „Tröster“ zu den Jüngern kommen wird „den
mein Vater senden wird in meinem Namen, der euch alles lehren und
erinnern wird, was ich euch gesagt habe“. Was nichts anderes
heißt als:
1. Die uns vorliegenden Evan- gelien, heute Ziel
harter Attacken auch seitens von christlichen Theologen, sind ihren
Schreibern verbal inspiriert geschenkt worden durch den Geist
Gottes. 2. Jeglicher Haß gegen den Erlöser Jeschua ha Maschiach
entspringt allein aus den Quellen Satans, dem Vater aller Lügen (s.
Joh. 8,47f.). 3. Diesen uns heiligen geistlichen Besitzstand
wollen und müssen wir verteidigen und ehren, in Deutschland und auch
– trotz aller Gefahren für Leib und Leben – in Israel selbst. 4.
Diejenigen aber, die sich die aufgezeigten rabbinischen Auffassungen
zueigen machen, werden dies dereinst vor Gott zu verantworten haben.
Dennoch, es ist von großer Wichtigkeit, auf die traditionelle
christliche Theologie im Hinblick auf die Bedeutung der Rückkehr des
jüdischen Volkes in seine ursprüngliche Heimat Einfluß zu nehmen.
Dies kann und darf aber nicht auf Kosten des Heils geschehen, das
der Messias Jeschua ein für allemal am Kreuz von Golgatha für Juden
und Nichtjuden unwiderruflich begründet hat. Bei aller Polemik in
dieser Zielsetzung kann und darf es immer nur um die Ehre des
Messias Jeschua gehen, der hierzu gesagt hat: Wie könnet ihr
glauben, die ihr Ehre voneinander nehmet? Und die Ehre, die von Gott
allein ist, suchet ihr nicht!“ (Joh. 5,44). Bei aller Disputation
wollen wir dieses Wesentliche nicht aus dem Auge verlieren und uns
stets bewußt sein, daß die kurze Lebenszeit, die uns verbleibt, dazu
nutzen, um diesem unseren Gott und Seinem Gesalbten nicht nur die
alleinige Ehre zu geben, sondern aktiv daran teilzuhaben, daß unsere
Mitmenschen ebenfalls in den Vorzug des Glaubens an den Messias
Jeschua kommen – insbesondere die Angehörigen des Volkes Israel!
Klaus Mosche Pülz
eine Information des ZeLeM e.V (2008)
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