Editorial aus BNI 159



„Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden zu senden auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert, denn ich bin gekommen, den Menschen zu erregen wider seinen Vater und die Tochter wider ihre Mutter und die Schwiegertochter wider ihre Schwiegermutter. Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist mein nicht würdig; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist mein nicht wert. Wer sein Leben liebhat, der wird es verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es finden.“ (Matth. 10,34-39)

Gewöhnlich wird über solch eine Bibelstelle wegen ihres polaren Charakters nicht gepredigt. Wir aber sehen hier eine gewaltige Herausforderung, mit unserem Glauben wirklich ernst zu machen. Daher sollten sich alle Leser diese Worte unseres Heilands sehr zu Herzen nehmen, denn auch eine übersteigerte Liebe zu unseren Familienangehörigen ist „Menschenkult“, der dazu führen kann, daß uns der Messias Jeschua das Liebste nehmen kann, an dem unser Herz hängt. Auch wenn wir aus Jesaja 9,5 (Joh. 14,27) her wissen, daß Jeschua der verheißene Friedeminister (sar-schalom) ist und seine Jünger einst als Friedensbringer in der Bergpredigt glückselig gepriesen werden, befremdet uns dieses Eingangswort, denn das Wort „Friede“ (Schalom) ist eines der geläufigsten Verheißungen in der Bibel. Wie aber kommt es, daß der Heiland auf einmal vom „Schwert“ spricht? Ist dies nicht ein Widerspruch zu seiner Liebesbotschaft? Das Wort vom „Schwert“ ist so zu verstehen, daß wer sich mit dem Heiland Jeschua einläßt, sich ipse facto mit der Welt anlegt, die im Ungeistlichen angesiedelt ist. Da wir Menschen schlechterdings im ständigen Spannungsfeld mit der Welt liegen, wie dies der Heiland auch in Joh. 14,27 („Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. NICHT gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht“) oder Joh. 16,33 („In mir habt ihr Frieden. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden“), haben sich wahre Glaubenschristen deutlich zu entscheiden, welcher Seite sie sich an-schließen wollen, dem Heiland oder der Welt. Eine Mischung aus Beidem wäre nur ein halbherziger Glaube, der nichts anderes als ein Hinken auf beiden Seiten und, ähnlich dem Urteil über Laodizäa, Unglaube bedeutet. Darüber hinaus ist dies gleichzeitig ein Kampf mit den Mächten der Finsternis, der sowohl innerlich als auch äußerlich dabei stattfindet, denn das Wort vom „Schwert“ bedeutet in erster Linie ein Kampf mit uns selbst, mit unseren Sehnsüchten, um Anerkennung bei anderen Menschen, um materielle Güter, um Liebe durch den Ehepartner, den Kindern und Anverwandten, um sexuelle Erfüllung; also summa summarum um recht irdische Dinge, die uns Gott jederzeit nehmen kann, wenn Er uns liebt, weil Er nicht möchte, daß wir auf eine falsche Bahn kommen. Denn wir müssen uns prüfen, ob wir jemandes Knecht sind, der Gewalt über uns hat, oder ob wir wirklich befreit sind von allen diesen Abhängigkeiten in eine Freiheit hinein, wie sie eben diese gefallene Welt nicht kennt. Wer sich hier nicht täglich prüft, ist bald ein Verführter und damit in eine schreckliche Friedlosigkeit hineingegeben. So kann die Sorge um einen krebskranken Ehepartner einen gläubigen Ehemann geradezu umtreiben, nur weil er unserem Heiland keine Heilungskraft zutraut und ausschließlich auf das medizinische Können von Ärzten vertraut. Wer aber nicht zu glauben wagt, wird auch keine Heilungswunder erleben können, denn „euch widerfährt nach eurem Glauben“. Wer also von vornherein den Heiland wie einen sterblichen Menschen einstuft, der eben aus-schließlich seinem Vernunftsdenken vertraut, wird niemals Wunder erleben. So ist der Kampf bis aufs Äußerste die natürliche und auch notwendige Folge aus der Wirksamkeit Jeschuas. Denn unser messianischer Erlöser ist eine Herausforderung an die stolze und friedlose Ichfestung des „natürlichen“ Menschen. Dabei zeigt sich an diesem Eingangswort erneut die Ambivalenz zwischen Himmel und Erde, zwischen der göttlichen Sphäre und dem irdischen Jammertal. Auch Micha 7,1-6 (vgl. auch 5.Mos. 33,9; Matth. 10,21; 19,29; Luk. 14,26-27) macht deutlich, wohin ein Land kommt, wo es keine wahrhaft Frommen mehr gibt. Oder denken wir an Lukas 17,26f., wo die Zeit kurz vor der Wiederkunft des Messias Jeschua die Verhältnisse in der Welt mit den Tagen Noahs und Lots verglichen werden. Die Trennung vollzieht sich dabei auch zwischen Eheleuten (Vers 34: „In derselben Nacht werden zwei auf einem Bette liegen; einer wird angenommen, der andere wird verworfen werden“). Seit dem Jahre 1977 lebte ich selbst ein halbes Jahr lang getrennt von Frau und Kindern. Anfänglich begleitete mich meine Frau auf meinen Verkündigungseinsätzen in Israel - bis ihr Körper diese Belastungen nicht mehr durchhielt. Danach mußte ich mich mit anderen Glaubensgeschwistern begnügen. Bei der Wahl: der HERR oder die Familie mußte dem Heiland ohne Zaudern Vorrang angeräumt werden. Anläßlich eines Pfarrkonvents, in dessen Rahmen ich referieren sollte, besprach man auch andere Tagesordnungspunkte. Darunter befand sich auch die Klärung eines Antrags um einen zusätzlichen Tag Urlaub. Es war niederschmetternd anzuhören, wie die Pfarrer um diesen einen zusätzlichen Urlaubstag mit ihrem Dekan feilschten - und diesen tatsächlich auch erhielten. Ich selbst erlaube mir im Jahr vielleicht eine Woche Urlaub, falls überhaupt. Aber daher unterscheide ich mich eben von Mietlingen, die ihren Hirtenberuf als eine Tätigkeit betrachten wie jemand aus anderen Berufen zum Broterwerb. In unserem Wort geht es jedoch um die Entscheidung für unseren Heiland und zwar mit Leib und Seele! Nur mit dem geistlichen Glaubensschwert unseres messianischen Erlösers können wir im Kampf gegen die Mächte der Finsternis und dem uns anhaftenden Fleische obsiegen. Dies kann auch den Verlust unseres irdischen Lebens bedeuten (Matth. 10,28 „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten!“), da sie die unsterbliche Seele nicht töten können, die unter der Verfügungsgewalt unseres Seelenheilands steht. Vergessen wir dies ja nie! Denn gerade Jeschua kann uns jederzeit nehmen, was uns in dieser Welt so lieb und wert ist, wie den Ehepartner oder ein leibliches Kind oder das Vermögen, das wir angehäuft haben, oder gar unsere eigene Gesundheit. Und wenn der Messias zu solchen Schritten greift, dann müssen wir dies als eine ernste Mahnung verstehen und umkehren von falschem Weg. Als Sein Eigentum müssen wir einzig und allein auf Seine Stimme hören und wehe uns, wenn uns unser Gewissen etwas sagt, was unserem Handeln zuwiderläuft. Wir dürfen nicht mit unserem Heiland uneins werden. Diese Prüfung beginnt also mit uns selbst. Auch Überredungskünste des Ehepartners oder der Kinder müssen dabei ignoriert werden, wenn dies der Interessenlage des Himmelreiches nicht entsprechen sollte. Die Liebe zu Jeschua muß stets an erster Stelle stehen, denn letztendlich sind ja nicht wir selbst die Handelnden, sondern der Messias Jeschua durch uns, was jedoch nur möglich ist, wenn wir über uns selbst hinauswachsen und damit die Welt keine Zugriffsmöglichkeiten mehr auf uns hat. Es ist auch eine prophetische Aussage, wenn der Heiland auf einen Verfolgungskampf bis hin zum Familien-Zwiespalt hinweist. Die junge Generation wird sich gegen die alte erheben, der Sohn gegen den Vater, die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter. Die Gesellschaft und Schule arbeiten nicht mehr gemeinsam mit dem Elternhaus an der Erziehung der jungen Menschen, sondern betrachten beispielsweise haushaltliche Mithilfe für die Mutter als „Kinderarbeit“, die man nicht verrichten dürfe. Um Jeschuas willen werden Ehefrauen von ihren Männern bedrückt und umgekehrt, und Alte werden von den Jungen verfolgt und verlästert. Lukas 12,52 sagt uns: „Von den fünf im Hause werden drei wider zwei sein und zwei wider drei!“ Die Kinder erheben ihre materiellen Forderungen gegen-über den Eltern, weil sie in der Regel an ihre ganz persönlichen Interessen denken. Nachgiebige Eltern können sich auf diese Weise an ihren Kindern versündigen. Wer in solche Bedrückungen die Liebe zu dem Heiland hintenansetzt, der ist nicht würdig, zu den Nachfolgern des Messias zu gehören, denn der Anschluß an Jeschua hebt jede untergeordnete Bindung auf (Matth. 8,22).

Was ist uns rechte Nachfolge wert?
Jeder wahrhaftige Christ muß demnach jederzeit bereit sein, selbst die Bande des Blutes zu zerreißen, wenn sie seiner Nachfolge im Wege stehen und - wenn es so geführt wird - freiwillig das Kreuz auf sich nehmen und dem Heiland im Kreuztragen nachfolgen. Ohne diese volle Entschlossenheit, mit der ein Diener Jeschuas alles dahinten läßt und nicht nur der Freundschaft der Welt und der Familie entsagt, ist Gottesgeschenk, weil dies der göttlichen Denkweise entspricht, der sich der Heiland selbst befleißigte. Es liegen in der Tat Welten zwischen der Forderung unseres Eingangswortes und der geistlichen Realität. Gewiß ist es nicht anwendbar auf ein einziges Volk oder eine der vielen institutionellen Kirchen, die ihr Dasein und ihr Mandat aus ihrer Tradition schöpfen. Das Heil ist jedoch individuell zu verstehen und ist demzufolge nicht auf eine bestimmte Kirche zu übertragen. Dieser individuelle Mensch soll von Jeschua erfaßt und erfüllt sein, der in der Bereitschaft steht, in der Nachfolge auch die Anfeindungen seiner eigenen Familienangehörigen in Kauf zu nehmen. Matthäus 8,22 macht deutlich, daß ein wahrer Jünger Jeschuas keine menschlichen Rücksichten nehmen darf. Bereits seine Entscheidung für Jeschua - wenn sie denn echt ist - führt ins Sterben des eigenen Ichs, zu dem die „natürliche“ Anhänglichkeit an andere Menschen genauso gehört wie die „natürliche“ Aversion gegenüber gesellschaftlichen Nachteilen und Karrieredenken bis hin zu Schmach, Spott und Verfolgung. In Joh. 12,25 heißt es sogar: „Wer seine Seele liebt, verdirbt sie; und wer seine Seele in dieser Welt haßt, wird sie zum ewigen Leben bewahren!“ Hierbei wird deutlich, daß wirkliches Leben bereits in dieser Welt unser Seelenleben und Seelenheil mit einschließt und beeinflußt. Ein Leben, das sich seiner ewigen Bestimmung nicht bewußt ist und somit das äußerlich geführte Leben nicht seine Entsprechung aus dem göttlich motivierten Innenleben hat, ist kein Leben, das diese Bezeichnung über den irdischen Tod hinaus verdient. Der Heiland geht indes in seiner Forderung noch weiter: wirkliche Nachfolge schließt das kompromißlose BEKENNTNIS zu seiner Heilstat ein, was in dieser Welt stets als Ärgernis aufgefaßt wird, zumal wenn es um die heik-le Frage einer Bewertung des heutigen Staates Israel geht. Die Versuchung liegt also nahe, unter Verschweigen des Namens Jeschuas sich als Wohltäter der Menschen auszugeben, um sich damit selbst einen Namen zu machen. Demzufolge wird dieses „gegen-den-Strom-schwimmen“, also gegen die allgemeine Lebensauffassung, zwangsläufig Verfolgung mit sich bringen. Wo dies ausbleibt, müssen wir uns ernsthaft nach unserem Glaubensstand fragen. Die „Lehre vom Kreuz“ (1.Kor. 1,18) ist nicht nur für Israel eine Provokation, sondern für den natürlichen Menschen schlechthin. Doch der Bund mit dem Heiland Jeschua, besiegelt durch Wasser und Geist (Joh. 3,5), beinhaltet auch und gerade freiwillige Nachfolge im Kreuztragen und im Kreuzestod! Ohne das waghalsige und kompromißlose Bekenntnis kann es freilich niemals so weit kommen, daß wir uns bereits in der sichtbaren Welt seiner Durchhilfe sicher sein können. Schließlich ist uns der Messias Jeschua mit seinem Leben und Sterben ein exzellentes Vorbild, dem wir nacheifern sollen und müssen, wenn wir Anteil haben möchten an seinem ewigen Königreich.

Beispiele geistlicher Verkehrtheit
Es gibt eine Fülle an Beispielen, wie man trotz Christsein und Liebe nicht nur gegenüber Israel das eigentliche Glaubensziel verfehlen kann. Dies ist also nicht nur eine Warnung an alle sogenannten Israelfreunde: Der Leiter des schweizer Werkes „Mitternachtsruf“ Wim Malgo sollte einst laut des damaligen Gesundheitsministers, Jakov Tsur, die Würde eines Ehrenbürgers von Jerusalem erhalten. Sowohl die eindeutige Absage, den Juden das Evangelium ihres Messias nahezubringen, als auch eine Spende von fünf Millionen Dollar für den Anbau eines Jerusalemer Krankenhauses hatten dies möglich werden lassen. Ein Mann, den kein Vorstand oder Mitgliederversammlung kontro-lliert, konnte sich auf diese Weise im Ruhm dieser Welt dank dem Geld treuherziger, aber wenig schriftkundiger Spender, sonnen.

Die Ehrsucht dient menschlicher Geltungssucht
Gleiches läßt sich über Fritz Mays „Christen für Israel“ (CFI) sagen, der mit dem Geld seiner naiven Spender folgende Titel verliehen bekam: Ehrenbürger der Wüste Negev, Getreuer von Jerusalem, Ehrendoktor der Bar-Ilan-Universität (Kaufpreis eine halbe Million Mark), das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse durch Bundespräsident Johannes Rau, der ohnehin der Evangeliumsverkündigung gegenüber Juden höchst abgeneigt war. May zählt alle diese Ehrungen von Menschen genüßlich in seiner Chronik „Christen an der Seite Israels“ auf, die er im Selbstverlag herausgebracht hat. Zugleich geht er ins Gericht mit „Ehrenräubern und Verleumdern“, die wahrheitsgemäß über seine krankhafte Ehr- und Titelsucht berichtet hatten, wie u.a. mit dem Verfasser dieses Editorials, Dr. Hans Penner, Heinz Matthias vom ACP (Arbeitskreis Christlicher Publizisten), ideaSpektrum und insonderheit mit Chefredakteur Pfarrer Helmut Matthies und anderen, aufrechten Christen. Von Buße ist bei May keine Rede. Judenchristen in Israel bestach er mit Geld und Naturalien (Minibus) und verführte sie als falsche Zeugen gegen den Verfasser, wie Joseph Schulam, Heinz Pollack oder Menachem Ben-Chaim, der sich dafür später schriftlich entschuldigte. Den verlorenen Prozeß, den er wegen seiner Ehre gegen K.M.Pülz angestrengt hatte und schließlich verlor (AZ: 1 0 462/91), weil er sich in seiner CFI 74 beleidigend über Pülz geäußert hatte und ihn u.a. vom Teufel besessen bezeichnete, erwähnte May in seiner Chronik nicht, sondern behauptete noch, jenen Prozeß gewonnen zu haben. „Idea“ wurde mit recht- lichen Schritten bedroht, falls man im ideaSpektrum darüber berichten würde. Aber was hilft ihm dies alles, da dem HERRN nichts im Geheimen bleibt? Immerhin bildete sich May in seinem neuesten Machwerk an die 150 Mal selbst ab.

Das jüdische Volk soll ohne seinen Messias zurecht-kommen
Auch die ewige Debatte um die Judenmission „Nein zur Judenmission im Pfingstgottesdienst“ (ideaSpektrum 22/2006, S. 10) zeigt, wie wenig oder gar nicht in christlich-kirchlichen Kreisen noch ein Interesse daran besteht, den Juden ihren eigenen messianischen Erlöser zu bezeugen, wofür wir bekennenden Judenchristen Israels sogar unser irdisches Leben einsetzen. Die 81. Pressekampagne in dieser Ausgabe zeigt deutlich, wie es mit Israel bestellt ist. Auf diese eine ganze Seite umfassende Publikation in den Zeitungen „WESTI“ und „Sputnik“ forderten in kurzer Zeit 59 Leser die ganze Bibel mit dem Neuen Testament nebst zusätzlicher Literatur bei uns in Herzliya an. In einer Zeit, wo sich Nationenchristen in der Frage der messianischen Verkündigung in Deutschland und anderswo die Köpfe heiß reden, tun wir seit 1981 genau dies und zwar unerschrocken und dezidiert. Denn es ist keine Frage, daß ein NEIN zur Evangeliumsbezeugung gegenüber den Juden eine neue Art antisemitischer Diskriminierung ist, denn alle Menschen sollen zu dem Heiland gerufen werden, aber eben nicht die Juden. Wir hatten uns hinsichtlich dieser Haltung der Rheinischen Kirche in unserer letzten BNI-Ausgabe 158 ausführlich geäußert gehabt. Schließlich riefen die namhaften Judenchristen der ersten Stunde, Petrus und Paulus, zur Umkehr zu dem Messias Jeschua auf und achteten die Verfolgung als Ehre, für den Heiland zu leiden und verachtet zu werden (Apg. 2,14-36; 12,10-12). In Phil. 2,11 betont Paulus, daß „jede Zunge zur Ehre Gottes des Vaters bekennen soll: ‚Der HERR ist Jesus Christus’“. Im 3. Kapitel des gleichen Briefes blickt er mit äußerster Ablehnung auf seinen früheren jüdischen Weg zurück und preist sich glücklich, auf den richtigen Weg geführt worden zu sein. Paulus bekennt sich zu seiner „großen Traurigkeit und Schmerzen ohne Unterlaß“ in seinem Herzen und wollte gar von Christus verbannt sein, um nur einige Wenige aus seinem Volke für den Heiland gewinnen zu können (Röm. 9,1-3). Was würde er wohl heute über solche Kirchen und „Israel-Werke“ sagen, die bewußt und vorsätzlich den Juden die gute Heils- und Friedensbotschaft des Messias Jeschua verschweigen? Er und all die anderen Judenchristen würden diese Kirchen und Werke aus der Gemeinschaft mit Jeschua mit Fug und Recht verstoßen, denn nach 1.Joh. 4,1-3 ist jeder Antichrist, der nicht bekennt, daß Jeschua in das Fleisch gekommen ist, um uns von der Sünde zu erretten und uns somit zu erlösen. „Mission“ ist heute zum Schimpfwort geworden und wurde durch Vokabeln wie Toleranz und Mitmenschlichkeit ersetzt. Wenn also Juden ihren eigenen Messias nicht brauchen, warum dann die Muslime, Bud-dhisten und all die anderen Menschen, die falschen Göttern huldigen? Oder meint man, den Gott Israels von Seinem speziell zur Erlösung dafür eingesetzten Sohn und Erlöser trennen zu müssen? Was unterscheidet da noch einen Christen von den noch ungläubigen Juden, die das Neue Testament mit Füßen treten und als „Sündenrolle“ bezeichnen? Die „heilige christliche Kirche“ ist zu einer Sekte verkommen, weil sie sich durch einen falschen Toleranzgedanken nicht mehr auf „solus Christus“ (Christus allein) besinnt und den jüdischen Messias für sich allein privatisiert hat, wie dies Israel mit seinem Glauben an den Einzig-Gott tat, den man für sich vereinnahmte. Alle diese Kirchen und Israel-Werke hätten durch uns bekennende Judenchristen die Möglichkeit, den Juden sehr wohl das Evangelium judengemäß nahezubringen. Aber auch in diesem Punkt sehen wir uns zutiefst enttäuscht. Diese Versäumnisse sind nicht mehr gutzumachen, weil täglich Juden ohne die Möglichkeit, die Wahrheit über ihren Erlöser zu erfahren, versterben.

Ein „Gemeinde-Israel-Kongreß“ ohne den Messias Jeschua
Schon zum jetzigen Zeitpunkt macht das Blatt „Israel Heute“ Werbung für einen „Gemeinde-Israel-Kongreß“ vom 9. bis 11. November 2006 in Berlin. Während man in deren Schriften auf drei Zielgruppen hinweist, nämlich Israel zu trösten und zu segnen, die Botschaft auf kirchliche und gemeindliche Kreise zu beschränken, so als wäre Israel selbst der Messias, und schließlich eine „Stimme der Solidarität zu Israel in Politik und Gesellschaft sowie in der EU“ zu werden. Dabei beruft man sich in einer Propagandaschrift ausgerechnet auf die Fähigkeit zur Unterscheidung der Geister, was offensichtlich bei diesem Verein unzutreffend ist, denn sonst würde man ja den Heiland propagieren und nicht den weltlichen Staat Israel. Ein gewisser Harald Eckert schreibt zu guter Letzt von einer „guten Frucht“, die Gott durch sie hervorbringen möchte, die aber den Messias Jeschua geflissentlich ausblendet. Unter Ziffer 3 klingt es schließlich wie Hohn, wenn es dort heißt: „Jesus ermahnt uns in der Bergpredigt, daß wir nicht nur Hörer, sondern Täter des Wortes sein sollen. Die Wahrheit zu wissen genügt nicht, wir müssen danach handeln, sonst verlieren wir sie früher oder später wieder. Aus diesem Grund ist es uns sehr wichtig, daß wir vielfältige Gelegenheiten schaffen, damit sich Christen in Deutschland ganz praktisch für Israel und das jüdische Volk engagieren können.“ Von den judenchristlichen Glaubensgenossen nach Gal. 6,10 ist nicht die Rede! Und ihre „Dachorganisation „Christenen voor Israel International“ in Holland liegt genau auf der gleichen Ebene, was wir vor vielen Jahren bereits monierten und man sich dort damit revanchierte, K.M.Pülz als „Kinderschänder“ zu diffamieren, was das „Reformatorisch Dag-blad“ in einer Weise veröffentlichte, ich würde in Israel einen „liederlichen Lebenswandel“ führen. Wir können also vor Besuchen solch philosemitischer Demonstrationen nur warnen, wo sowohl der Heiland als auch der Geist Gottes nicht anwesend sein werden, sondern finstere Mächte, wenn sie ausgerechnet jenen Zeugen in Israel verunehren, der das Bekenntnis zu dem Messias Jeschua ernst nimmt. An jener Tagung werden folgende Redner teilnehmen: Johannes Gerloff, Daniel Yahav, der von Fritz May Geld erhielt, Waltraut Keil, der Pfingstler Wladimir Pikman, der sich wie ein orthodoxer Jude verkleidet, Britta Landmesser und Hanspeter Obrist von „amzi“, dessen Delegation uns im Februar einen Besuch im Herzliya-Zentrum abstattete und lediglich eine Tafel Schokolade für uns übrig hatte. Natürlich wird auch die „Internationale Christliche Botschaft Jerusalem“ mit von der Partie sein, die sich eine Immobilie nach der anderen einverleibt, weil man keine Beziehung mehr zu dem Heiland Jeschua hat und man es vorzieht, sich bei den Juden anzubiedern. Dies hatte ja auch die 10. Sächsiche Israelkonferenz gezeigt, wo der „Journalist“ Gerloff ebenso sprach, obschon ihm von seiner Leitung verboten wurde, etwas über Israels Judenchristen zu sagen oder zu schreiben. Welch ein Hohn ist dies alles. Solche Literatur zu lesen, bereitet mir physische Schmerzen, weil diese permanente Leugnung des Namens Jeschua eine ständige Gotteslästerung ist. Aus diesem Grunde könnte ich bei solchen Veranstaltungen als Israeli gar nicht teilnehmen, weil ich mich dann vor dem Heiland schuldig machen und mir wie ein Verräter vor- kommen würde. Aus blinder Is-raelsolidarität haben diese Personen ihr Gewissen erschlagen. Welch eine Tragik! Daß ich wegen unseres öffentlichen Bekenntnisses in Israel von diesen Kreisen auch noch gehaßt werde, zeigt wes Geistes sie sind.

Pfarrer Fritz Laubach und die Endzeit
IdeaSpektrum 24/2006 veröffentlichte einen Beitrag von Pfarrer Fritz Laubach mit dem Thema „Die Endzeit: Was kommt auf uns zu?“, in dem er sich über die „letzten Dinge“ äußert, weil er meint, daß gerade das Endzeit-Thema sowohl in der theologischen Lehre als auch in den Predigten ausgeblendet wird. Im Rahmen dieses Beitrages geht Laubach mit falschen Wunderheilern ins Gericht, was zwar auf charismatische Kreise zutreffen mag, aber wir haben im vergangenen Jahr und auch bei dem kürzlich in der Schweiz stattgefundenem Israel-Seminar eine Wunderheilung erleben dürfen, die medizinisch nicht erklärbar ist. Die Gefahr solcher Wunder-Beurteilungen besteht darin, daß sämtliche Zeichen, die der Heiland schenkt, als Humbug und aus Quellen des Teufels hingestellt werden (Alexander Seibel, einem willfährigen Handlanger des Fritz May). Man kann und darf in dieser Zeit nicht alles zu verteufeln versuchen, was rationell nicht erklärbar ist. Dies hat auch nichts mit unserer Prüfungspflicht zu tun, weil man nicht alle ernsthaften Christen, die sich auf die Charismata (Geistes-gaben) berufen, unter Generalverdacht stellen darf. Auffallend ist bei jenem Beitrag von Laubach, daß er Israel als Endzeitzeichen Nummer 1 gänzlich unerwähnt läßt. Zwar gibt Laubach in einem persönlichen Schreiben zu, daß sich nach seinem Rücktritt in der „Evangelischen Allianz“ vieles verändert hat, „was auch mich betrübt, aber wenn ich darauf aufmerksam gemacht habe, bin ich weitgehend auf taube Ohren gestoßen“. Doch dieses Endzeitzeichen fand ebenfalls in seinem Artikel keine Erwähnung. Laubach meint, daß in den Freien Evangelischen Gemeinden und überhaupt in vielen christlichen Kreisen „kaum In- teresse an Endzeitfragen besteht“. Demgegenüber irrt Laubach, wenn er davon ausgeht, daß „unser Herr Jesus Christus seine Gemeinde baut und nicht wir, sondern ER seine Gemeinde bewahren und ans Ziel der Herrlichkeit bringen wird“. Daß hier die Pfarrerschaft und Prediger in einer besonderen Verkündigungsverantwortung stehen, zur Umkehr aufzurufen und auf die Christen in Form ihrer Wächteramtspflicht einzuwirken haben, läßt Laubach weg. Wir alle, die wir uns auf den Heiland berufen, können in dieser Zeit eben leider nicht „getrost und zuversichtlich nach vorne schauen und freudig unserem wiederkommenden Herrn entgegengehen“, wie Laubach schreibt, denn wir sind über den progressiven Glaubensabfall im „christlichen“ Abendland mehr als bestürzt. So ist es keinesfalls an der Zeit, die Hände in den Schoß zu legen und dem Heiland die Verkündigungsarbeit zu überlassen, die doch uns aufgetragen ist (Matth. 28,19-20; Röm. 10,17).

Bischöfin Maria Jepsen ausgezeichnet
Sie war die erste lutherische Bischöfin der Welt. Maria Jepsen, 61, ist seit vierzehn Jahren oberste Kirchenfrau der evangelischen nordelbischen Kirche im Sprengel Hamburg. Als Vorsitzende des Evangelischen Missionswerkes in Deutschland und Trägerin zahlreicher weiterer Ehrenämter liegt ihr das Thema „Mission“ angeblich besonders am Herzen. Am 2. Juli nun hielt sie anläßlich des hundertsten Jahrestages des „Deutschen Instituts für ärztliche Mission“ (Difäm) die Predigt in der gut besuchten Tübinger Stiftskirche. In ihrer Ansprache forderte sie, seinen Glauben offen zu bekennen und seine christlichen Werte zu benennen. Doch dank ihrer ökumenischen Einstellung und eines falschen Toleranzdenkens gegenüber Muslimen und Juden ist sie eine Mitbegründerin des interreligiösen Dialogs und damit auch direkt verantwortlich, daß Christen in Hamburg überhaupt keine Auskunft mehr über ihren Glauben geben können. Doch in ihrer Predigt sagte sie wörtlich: „Es kostet nicht furchtbar viel, christliche Mission zu betreiben. Mit gutem Willen und ein wenig Sponsering (Spenden) kommt man schon sehr weit. Im Wesentlichen muß man nur - etwas sagen.“ Mehr noch: „Man muß nur etwas Verrücktes tun!“ In Tübingen sei dies noch möglich, aber offensichtlich nicht mehr im roten Hamburg. Welch ein Armutszeugnis für eine Frau, die besser einen weltlichen Beruf erlernt hätte. Frau Jepsen hätte ja jederzeit die Möglichkeit, in einer der vielen Hamburger Moscheen Christus zu verkündigen. Und was die Juden angeht, so setzte sie gerade beim Johannes-Evangelium den Rotstift an, weil sie dieses Evangelium für den Antijudaismus verantwortlich macht, der beinahe zur Ausrottung des jüdischen Volkes führte. Frau Jepsen hat nicht erkannt, daß die Evangelien einen innerjüdischen Konflikt widerspiegeln, der eigentlich gar nicht erst nach draußen zu tragen gewesen wäre. Nicht die Evangelien sind am sozialen Antisemitismus schuld, sondern eine lieblose römisch-katholische Kirche und ein rachgieriger Reformator Dr. Luther, den sie allerdings keiner Kritik unterzieht.

Der Populismus amerikanischer Evangelisten
In unserer letzten BNI-Ausgabe berichteten wir, daß der Verfasser dieses Editorials die namhaften US-Evangelisten dazu aufforderte, nicht auf die Verkündigung des Evangeliums gegenüber den Juden zu verzichten. Dabei handelt es sich um folgende Personen, die diese ernste Mahnung nebst einem umfassenden Bericht über die Lage der israelischen Judenchristen erhielten: Gary Bauer, Kenneth Copeland, Jerry Falwell, John Hagee, Jack Hayford, Bill Hybels, Jerusalem Prayer Team, George Morrison, Joel Osteen, Rod Parsley, Oral Roberts, Pat Robertson, Dr. Robert Schuller, Steve Strang und Paul Walker. Nur Joel Osteen aus Houston reagierte bislang auf unsere Eingaben. Alle anderen übersandten uns nicht einmal eine Empfangsbestätigung. Damit aber haben alle diese Personen am Jüngsten Tag keine Entschuldigung mehr, von uns wegen der Leugnung des Namens Jeschua gegenüber den Juden nichts gewußt und gehört zu haben. Vielmehr berichtete die „Jerusalem Post“ vom 30.04.2006 über die Freundschaft des Jerry Falwell mit Rabbi Eric Yoffie. Im amerikanischen Lynchburg (Virginia) befindet sich die evangelikale Liberty-Universität des Baptistenpredigers Jerry Falwell. Bei einer seiner Veranstaltungen pries eine Band Jesus, der Pastor betete für die Unerlösten, und der Rabbi Yoffie predigte um Verständnis für die Homosexuellen. Falwells Einladung war eine Geste zur Versöhnung wegen Differenzen zwischen evangelikalen Christen und Juden. Der Rabbi nutzte die Gelegenheit, um in den USA die Trennung zwischen Staat und Religion einzuklagen, obschon dies im Gegensatz zum Staate Israel längst der Fall ist. Darüber hinaus forderte der Rabbi, daß die Frau allein darüber entscheiden dürfte abzutreiben oder nicht, und vor allem machte er sich zum Wortführer von homo-sexuellen Partnerschaften. Denn, so meint der Rabbi, würde dieses Bevölkerungssegment keine Bedrohung für die restliche Bevöl-kerung darstellen. Yoffie erntete für seine Ausführungen scharfen Prostest seitens der Zuhörerschaft. Falwell seinerseits schrie seine Studenten an und erklärte, niemals in einer Synagoge hinausgebuht worden zu sein. Vielmehr lobte Falwell den streit-baren Rabbi und bezeichnete seine Botschaft und Ansprache als „wichtig“. Falwell hofft, wei-teren gemeinsamen Boden bei anderen offenen Fragen mit den Juden zu finden. Vor Journalisten erklärte der bekannte Evangelist, daß solche Begegnungen eine gute Gelegenheit seien, gegen-sätzliche Standpunkte zu respektieren und als legitim anzuerkennen. Ob dies alles dem Worte Gottes entspricht, fand nicht einmal Erwähnung. Dabei ging bei einem Wettbewerb als „Debattenredner“ Falwells Liberty-Universität als Sieger hervor. Doch wie entschieden ihr Direktor und Ziehvater Falwell wirklich ist, zeigt sich an seiner Haltung gegenüber den Juden. 1979 hatte Falwell in den USA die konservative „Moralische Mehrheit“ ins Leben gerufen. Viel davon ist nicht mehr übriggeblieben.

Christlich verbrämter Merkantilismus
Dafür geht der Handel mit dem christlichen Glauben in den USA fröhlich weiter, wie wir ebenfalls in unserer letzten BNI-Ausgabe berichteten („Der Handel mit dem Glauben“, Seite 8). Denn TV-Evangelisten bitten, betteln und weinen vor laufender Kamera und versprechen dabei ihren Zuschauern und Gemeindegliedern besondere Segnungen durch den Heiligen Geist, wenn sie sofort einen möglichst hohen Betrag telefonisch auf ein eingeblendetes Konto spenden. Von dieser Gebefreudigkeit würde abhängig sein, ob nahe Angehörige errettet oder Kranke geheilt würden. Manche Prediger versprechen auch einen wundersamen Schuldenabbau, wenn sie trotz ihrer Schulden mindestens 1.000 Dollar opfern, so daß sie auf übernatürliche Weise der Schuldenfalle wieder entkommen. Wichtig dabei ist, daß der Verrechnungsscheck umgehend ausgestellt wird, wobei man auch Kreditkarten akzeptiert. Mario Murillo (Ministries) und Benny Hinn gehören zu dieser Spezies von Evangelisten, die sich sogar als Propheten ausgeben und sich für ihre falschen Prophezeiungen auch noch bezahlen lassen. Und wer sich auf diesen üblen Handel nicht einläßt, muß dann mit einem Fluch rechnen. Nicht zum ersten Mal wurden amerikanische Evangelisten bei Betrügereien in Millionenhöhe erwischt, taten angeblich Buße und versprachen ihren Förderern Besserung. Solche Fernsehprogramme, die man in Israel auch im Kabel-TV sehen kann, stellt das Christentum in einem äußerst schlechten Licht dar, wobei die bekannten Rabbis in Israel dieser Praxis in nichts nachstehen. Aber der Handel mit dem Glauben oder mit israelischen Devotionalien ist ein lukratives Geschäft geworden, nicht nur seit Ludwig Schneider (NAI), der bereits vor vielen Jahren diese Geldquelle entdeckt hatte, indem er das vermeintliche urchristliche Symbol mit einer Kombination aus Fisch, Menorah und Davidstern auf T-Shirts, auf Uhren, als Schmuck und als Aufkleber sowie auf Krawatten teuer verhökerte. Für Zeichen-Anhänger in Silber und Gold bis hin zu Parfums und Seifen fehlte nichts, was zusätzlichen Profit verhieß. Bei der „Doronia“ GmbH, Stuttgart, der Frau Tova Chmelnik kann man überteuert Gebetsschale und Schofar-Hörner erwerben. Die Palette reicht vom Sabra-Likör über Falafel-Mix bis zur Naturwachs-Duftkerze und löslichem Neskaffee von der Firma „Elit“. Nichts ist ihnen heute mehr heilig, was nicht in bare Münze umgesetzt werden könnte. Die Schamlosigkeit kennt keine Grenzen mehr, und die wenigsten Christen haben dies noch nicht einmal bemerkt.

Der Evangeliumsrundfunk (ERF) und Bibel.TV
In seiner jüngsten Mitgliederversammlung in Wetzlar wolle sich der ERF den Worten seines Direktors, Jürgen Werth, zufolge um Verschärfung seines inhaltlichen Profils bemühen. Das christliche Medienunternehmen versteht sich als der Sender der Evangelischen Allianz. Nach den Worten des ERF-Vorsitzenden Joachim Loh (Haiger) ist die Ausweitung der Sendezeit des ERF bei Bibel.TV (Hamburg) seit Anfang Januar „die stärkste und beste Entscheidung der Mitgliederversammlung im vergangenen Jahr gewesen“. Zu bemerken ist dabei, daß auf den Einsatz der bekennenden Judenchristen in Israel wider besseren Wissens noch niemals in beiden Medienanstalten hingewiesen wurde. Vielmehr befleißigt man sich, die Witwe von Professor Pinchas Lapide, Ruth Lapide, einzuladen, um sich über Sitten und Gebräuche im Judentum zu informieren. Auf Eingaben von uns oder seitens unserer Freunde gibt es keine Reaktionen. Was also soll man von einer solchen christlichen Institution halten, die sich an der allgemeinen Ökumene orientiert? Dieser ökumenische Trend setzt sich weiter auch innerhalb der Kirche fort, wenn es in einer Dokumentation des „Evangelischen Pressedienstes“ (epd) über die „christliche Weltverantwortung“ unter Federführung des badischen Landesbischofs und zahlreicher prominenter Kirchenvertreter heißt, daß 1. Der Absolutheitsanspruch Jeschuas (Joh. 14,6) nicht mehr akzeptabel sei, weil dieser den Weltfrieden belaste. 2. Christen, die missionarischen Eifer zeigen, seien Fundamentalisten, neigten zur Gewaltbe- reitschaft und seien mit islamischen Terroristen auf die gleiiche Stufe zu stellen. 3. Christen dürfen nicht unter Anhängern des Islam missionieren, um den Weltfrieden nicht zu stören. 4. Der Koran zeige angeblich eine tolerante Grundhaltung. 5. Die Kirche müsse mit dem Islam zusammenarbeiten. 6. Juden, die ein biblisch begrün detes Anrecht auf das Land Israel beanpruchen, wären die Ursache für den Nahost-Konflikt. Auf seine Vorhaltungen hin erhielt Dr. Hans Penner von Pfarrer Dr. Alfred Klassen, 79639 Grenzach-Wyhlen, folgende patzige Antwort. “Ich halte Ihren Brief an unseren Bischof für ein übles polemisches Pamphlet. Der Inhalt ist von einer unglaublichen Selbstgerechtigkeit getragen und von einer Besserwisserei, die zum Himmel schreit. Daß Sie dann auch noch meinen, anderen das Christsein absprechen zu können, grenzt an eine Überheblichkeit, die jedes weitere Wort überflüssig macht. Hören Sie auf mit solchen Beschimpfungen und einem so undifferenzierten Um-Sich-Schlagen.“ Ein promovierter Pfarrer, der auf Dr. Penners allzu berechtigte Vorwürfe nicht argumentativ eingeht, wäre besser ein redlicher Handwerker geworden, aber nicht ein Diener Gottes, für den die Bibel offensichtlich nur ein unverbindliches Stück Papier ist. Denn in der diskutierten Denkschrift schreiben die Autoren: „Die Christen haben zwar Zwangschristianisierungen, Kreuzzüge, Hexen und Ketzerverbrennungen inzwischen überwunden. Aber fundamentalis- tische Strömungen sind nach wie vor bereit, im Namen Gottes Absolutheits- und Dominanzansprüche zu erheben und Gewaltmethoden dabei nicht auszu-schließen.“ Mitbruder Dr. Penner erwiderte, daß Fundamentalisten wüßten, daß ihnen Jesus die Anwendung von Gewalt verboten hat und, daß sie keine Dominanzansprüche stellen dürften; sie müssen aber den Absolutheitsanspruch von Jesus verkünden. „Aus der zitierten Äußerung schließe ich“, so Penner, „daß die Autoren den Absolutheitsanspruch von Jesus verwerfen, also keine Jünger von Jesus sind.“ Niemand hat ein verbrieftes Recht, den Missionsauftrag aus Matth. 28,19-20 außer Kraft zu setzen, der nur denen die Gegenwärtigkeit des Messias Jesus verheißt, die sich an diese göttliche Weisung halten: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende!“ Zu diesem erlauchten Kreis werden jedoch die Autoren dieser blasphemischen Erklärung nicht gehören, wenn es darin wie folgt heißt: „Auch ohne den missionarischen Bekehrungseifer christlicher und islamischer Fundamentalisten verhindern sie ein friedliches und gleichberechtigtes Zusammenleben und verteidigen vorgebliche und politisch fragwürdige Rechte notfalls mit Gewalt.“ Mit einer solchen Behauptung verwerfen die Signatare „Missionarischen Bekenntniseifer christlicher Fundamentalisten“. Die Unterzeichner erläutern auch nicht, was sie mit „christlichen Fundamentalisten“ meinen, stellen diese jedoch auf eine Stufe mit islamischen Terroristen. Auch hieraus ist zu schließen, daß die Autoren keine Jünger Jesu sind. Dabei ist festzuhalten, daß man durch einen kirchlichen Taufritus kein Christ wird. Aber dieses Papier aus Baden ist eines der vielen Wegbereiter hin zu einer antichristlich geprägten Welteinheitskirche, wie sie uns die Offenbarung des Johannes bereits in Aussicht stellt. Auch wenn wir diesen Zug nicht mehr aufhalten können, weil sich auch keine Bußbewegung abzeichnet, sollten wir alle unsere Kräfte in Glaubenstreue zum unentwegten Bekenntnis sammeln, denn was im jüdischen Staat Israel möglich ist, müßte in Deutschland erst recht noch möglich sein. Nur auf diese Weise können wahre Glaubens-christen beanspruchen, was unser Heiland in seinem Hohepriesterlichen Gebet (Joh. 17) den Vater bat „ut omnes unum sint“ (auf daß alle eins seien). Dies bedeutet, daß wir uns davor hüten, den Weg des ökumenischen „Tieres“ zu gehen, um die „ecclesia“ als die wahre Gemeinde Jeschuas vor dem Verderben zu bewahren, was dieses ausführliche Editorial bezweckt. Auch wenn es erstrebenswert wäre, aber einen großflächigen, bundesweiten Zusammenschluß der vielen einzelnen bekennenden Gruppierungen und Institutionen können wir kaum erwarten. Zu groß sind die lästerlichen Stimmen innerhalb der christlichen Gemeinschaften und der Mangel an Prüfbereitschaft bei allzu laschen Christen, um ihrer Wachsamkeitspflicht in allen Stücken nachzukommen.

Die EU als Wegbereiter des endzeitlichen Einheitsstaates
Ganz im Sinne der oben beschriebenen Einheitsbewegung fand kurz vor dem zurückliegenden Pfingstfest ein Treffen in Brüssel von hochrangigen religiösen Vertretern statt. Fünfzehn Vertreter verschiedener Glaubensrichtungen versammelten sich, um Freiheit, Demokratie und Menschenrechte in Europa sicherzustellen. Geleitet wurde die Begegnung von EU-Präsident José Manuel Barroso und dem österreichischen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel. Teilnehmer waren der Oberrabbiner von Straßburg und Niederrhein, Albert Guigui, der Dalai Lama als Vertreter des Buddhismus, der Bischof von London, Richard Chartres und der Imam Abduljalil Sayid. Barroso pries die Begegnung als „einen sehr wichtigen Augenblick“ ,da der interreligiöse Dialog eine „vitale Bedingung im Verständnis ihrer Unterschiedlichkeiten“ sei. An dem Meeting nahm auch der im Iran gebürtige Schiitenführer Ayatollah Seyyed Abbas Ghaemmaghami teil. Der Rabbi Guigui begrüßte diese interreligiöse Einrichtung in Brüssel mit den Worten: „Die Tatsache, daß die Europäische Union nunmehr über eine klare Struktur für den interreligiösen Dialog verfügt, schenkt uns große Hoffnung, solche Treffen auch in der Zukunft durchzuführen!“ Die Rabbis Guigui und Gutman nutzten die Gelegenheit, sich über die Menschenrechtsfragen im vereinigten Europa Gedanken zu machen, wobei sie natürlich nicht die desolaten Menschenrechte in Israel meinten, sondern den Antisemitismus in Europa. Für Philip Carmel, Direktor der internationalen Beziehungen bei der „Konferenz Europäischer Rabbis“, sieht das Treffen mit den religiösen Vertretern aller monotheistischen Religionen unter der Flagge der Europäischen Union als „Meilenstein in der Geschichte Europas“. Indem die EU eine multikulturelle Gesellschaft aufbaut, sieht man darin die weitere Notwendigkeit zum interreligiösen Dialog, auch in Hinblick auf ein „Antidiskriminierungsgesetz“, das die Diskriminierung europäischer Bürger unter dem Vorwand religiöser Bezüge unterbinden soll.

Das „Antidiskriminierungsgesetz“ als Prüfung für die gläubige Schar
Das jüngste Urteil des Verwaltungsgerichts Stuttgart vom Juli des Jahres macht deutlich, daß das Kopftuchverbot für muslimische Lehrerinnen in Baden- Württemberg gekippt wurde. Die Schulverwaltung hatte auf der Grundlage des § 38 des Landesschulgesetzes die 55-jährige Pädagogin angewiesen, ihr Kopftuch im Unterricht abzunehmen. Diese Anweisung verletzte nach Ansicht der Richter die Lehrerin in ihrem Recht auf religiöse Gleichbehandlung, da Ordensschwestern in einer staatlichen Schule im Baden-Badener Stadtteil Lichtental in Ordenstracht allgemein bildende Fächer unterrichten dürfen. Das Schulgesetz lasse eine Privilegierung christlicher Glaubensbekenntnisse nicht (mehr) zu, hieß es in der Urteilsbegründung. Die Lehrerin Doris G. ist seit 1973 im Schuldienst des Landes und unterrichtet seit 1976 an der Grund- und Hauptschule in Stuttgart. 1984 trat sie zum Islam über, nachdem sie höchstwahrscheinlich einen Muslim geheiratet hatte, was eine Konversion zum Islam unumgänglich macht. Ähnlich ist es auch, wenn eine Christin einen Juden heiraten möchte, da die Rabbis eine standesamtliche Heirat nicht anerkennen. Seit 1995 trägt die Lehrerin als Ergebnis des Einflusses ihres muslimischen Ehemannes ihr Kopftuch, auch während des Unterrichts. Ihrer Meinung nach stelle das Kopftuch keine Gefahr der Störung des Schulfriedens dar. Vielmehr sei sie für ihre Schüler, die zu 60 Prozent Ausländerkinder seien, für deren Eltern kompetente Ansprechpartnerin für Fragen zum islamischen Glauben. Obschon die Schule in Baden-Baden-Lichtental ursprünglich eine Klosterschule gewesen ist und daher eine christliche Tradition pflege, darf eine muslimische Konvertitin im Unterricht dank deutscher Richter ihr Bekenntnis-Kopftuch tragen. Bei Fereschta Ludin hatte dies vor wenigen Jahren noch anders ausgesehen, als diese wegen des Kopftuchstreits bis zum Bundesverfassungsgericht gegangen war; ein Prozeß, den die Saudis finanziert hatten. Der homosexuelle Bundestagsabgeordnete und Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen-Bundestagsfraktion, Volker Beck, begrüßte das vorgenannte Urteil, weil dies ein Zeichen gegen die Diskriminierung des Islam sei. Wir würden diesen Mann gern empfehlen, sich in einem arabischen Land niederzulassen, wo er nicht einmal einen Zuzug bekäme, weil er zumindest auf dem Papier ein Christ ist. Welcher Christ hat noch nicht gemerkt, in welch einer geistesverworrenen Zeit wir heute leben. Da veröffentlicht die EKD ein Impulspapier, in dem sie betont, daß sich künftig alle kirchliche Arbeit daran ausrichten solle, ob sie missionarisch sei oder nicht. Gleichzeitig unterzeichnen prominente Protestanten einen Appell, der den Verzicht auf Missionierung von Muslimen und Juden verlangt. Bei meiner juristischen Ausbildung hatte ich noch gelernt, daß laut Artikel 4,1-2 Grundgesetz die Glaubens- Gewissens- und Bekenntnisfreiheit garantiert sei, wonach Absatz 1 ausdrücklich zum Ausdruck bringt: „Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.” In Absatz 2 heißt es weiter: „Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.“ Die Bundesregierung beabsichtigt, gegen alle Proteste des umbenannten „Antidiskri- minierungsgesetzes“, nunmehr „Gleichstellungsgesetz“ bezeichnet, in der über die EU-Richtlinien hinausgehende Fassung vom Bundestag verabschieden zu lassen. Dabei hat die Bundesregierung Straftatbestände in den Gesetzentwurf aufgenommen, die weit über eine 1:1 - Umsetzung der EU-Richtlinien hinausgehen. Dies umfaßt den Komplex Religion und Weltanschauung, Behinderung, Alter und sexuelle Ausrichtung. Ins Fadenkreuz dieser neuen gesetzlichen Verordnung werden bekennende Christen gerückt werden, weil sie an der Unfehlbarkeit der Heiligen Schrift festhalten. Ihnen wird schon jetzt in kirchlichen Kreisen das Etikett gefährlicher Fundamentalisten angehängt, weil sie sich der Heiligen Schrift mehr verpflichtet fühlen als gegenüber menschlichen Gesetzen, zumal wenn diese eben undemokratisch sind und die Bürger zu manipulieren versuchen. Auffällig ist dabei, daß muslimische, insbesondere islamistische Gruppierungen mit keinem Satz in dem Gleichstellungsgesetz Erwähnung finden. Hieraus läßt sich folgern, daß dieses Gesetz in erster Linie gegen bekennende Christen gerichtet ist, was um so mehr verwundert, weil die Bundeskanzlerin Merkel in einem Pfarrhaus erzogen wurde. Um es nochmals deutlich zum Ausdruck zu bringen: Die Gefahr für einen bekennenden Christen liegt darin, wenn er einen Muslim oder Juden dazu auffordert, Christus anzunehmen, um das ewige Leben zu erhalten. Desgleichen wird ein Christ kriminalisiert, wenn er einem Homosexuellen auf Römer 1,24-27 hinweist und ihn zur Umkehr aufruft. In Schweden wurde ein freikirchlicher Pastor genau aus diesem Grunde inhaftiert. Wir in Israel kennen keine freiheitlich demokratische Rechtsstaatlichkeit und müssen jederzeit nach dem Antimissionsgesetz mit Gefängnis rechnen. Aber daß nun auch in Europa das demokratische Rechtssystem mit einem solchen „Gleichstellungsgesetz“ unterwandert wird, entspricht keinesfalls der Verfassungsrechtsmäßigkeit und wäre demnach anfechtbar, weil damit die Religionsfreiheit und freie Religionsausübung insgesamt untergraben wird. Die Politisierung der Religion durch den Islam wird durch das neue Gesetz nicht verhindert, was bereits an der Sprachbarriere scheitern muß. Was weiß man schon, was in den Hinterzimmern in den Moscheen alles ausgeheckt wird. Demzufolge wird das geplante Gesetz zur Grundlage einer legalisierten Christenverfolgung und damit zum Wegbereiter des antichristlichen Machtherrschers. Die ideologisierten Menschenrechte aus dem Jahre 1968, welche die Leben prägende Kraft des christlichen Glaubens vornehmlich in der Perspektive von Kreuzzügen und Hexenverbrennungen sehen, schaffen jetzt selbst Inquisitionstribunale, um die Gesellschaft unter die Knute ihrer politisch korrekten Ersatzmischreligion zu zwingen, wo alles erlaubt ist, was gefällt. Hier passiven Widerstand zu leisten, ist die Pflicht eines jeden Christen, wenn wir an die Nürnberger Gesetze aus dem Dritten Reich denken, wo das demokratische Gefüge der Weimarer Republik von einer Gruppe politischer Desperados aus den Angeln gehoben wurde. Deutschland sollte soviel aus seiner Vergangenheit gelernt haben.

Die Ökumene ist überall auf dem Vormarsch
Während im Juni der Präsident der „Christian-Israel Fellow-ship“, Dr. Kenneth Edwards aus Paradise (Californien), im Alter von 68 Jahren zu Grabe getragen wurde, interviewte jüngst Johannes Gerloff von der KEP (Konferenz Evangelikaler Publizisten) Benjamin Elon, Mitglied der orthodoxen „Nationalen Union“. Zwar lehnt es Gerloff wohl auf Anweisung seines Vorgesetzten Interviews mit uns bekennenden Judenchristen ab, aber es macht sich gut, wenn ein Deutscher einem Rabbi den Hof macht. Denn für Elon sind Christen als billige Propagandisten für den Judenstaat zugleich auch ideale Sponsoren. Bedingung ist allerdings, daß sie „ihren Jesus“ zu Hause lassen, denn Elon ist nicht nur ein Antichrist, sondern gehört auch zu den Verfechtern, Mission in Israel unter Strafe zu stellen. Beth-El (Gerloff schreibt dies fehlerhaft in einem Wort, was „Haus Gottes“ heißt) war im Rahmen meines Militärdienstes meine erste Garnison im Jahre 1968 mit Blick auf Ramallah, und war später auch Sitz des israelischen Gouverneurs für die Westbank. Elon wohnt in dieser Siedlung und ist nicht müde, auf die Bibel, gemeint ist natürlich nur das Alte Testament, als Wort Gottes hinzuweisen und die Christen dementsprechend auf die darin gemachten Verheißungen für Israel aufmerksam zu machen. So überschrieb Johannes Gerloff seinen Artikel ausgerechnet mit „sola scriptura“, was bedeutet, daß „allein die Schrift“ ( gemeint ist hier die ganze Bibel mit dem Neuen Testament) zählt. Aber in seinem Beitrag gibt es keinen einzigen Hinweis auf den Neuen Bund, den der jüdische Messias Jeschua begründete. Was Elon in seinem im Juli 2005 erschienenen Buch veröffentlichte, wurde in meinem Buch „Brennpunkt Israel“ bereits im TELOS-Verlag im Jahre 1979 veröffentlicht. Elon weist in diesem Interview darauf hin, daß man ohne eine geistliche Basis keinen festen Stand habe. Aber Gerloff verabsäumte, Elon darauf hinzuweisen, daß sich Israel seit der Verwerfung seines Messias Jeschua in einer permanenten geistlichen Krise befindet, die ja auch zur zweiten Zerstörung des Jerusalemer Tempels im Jahre 70 n.Chr. geführt hatte. Elon spricht aus, was ich bereits nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967 in Israel forderte, die eroberten biblischen Gebiete Judäa und Samarien zu annektieren. Doch Israel war im Vollrausch seines überragenden Sieges. Es ist bis heute nicht reif, die vollen Segnungen Gottes zu erhalten. Auch Elons Hinweis auf Jesaja 2,2f. setzt die Anerkenntnis des Messias Jeschua voraus, worüber sich dieser Artikel allerdings ausschweigt. Und ein solcher „Journalist“ wird vor allem in Deutschland bei allen möglichen christlichen Gemeinden als Referent und zu sogenannten Israel-Konferenzen eingeladen - und gleichzeitig der Heiland Jeschua ausgeladen. Welch eine Schande auch für die verantwortlichen Gemeindeleiter, die dies gar nicht bemerken, weil es zunehmend üblich geworden ist, Jeschua zu unterschlagen, um kein Ärgernis für andere Menschen zu sein! Wie können solche Menschen da noch die Segnungen durch unseren messianischen Erlöser erwarten?

Der „Da Vinci Code“ - ein Werk des Teufels
Eigentlich müßte die Hand des Dan Brown abfaulen, als er sich anschickte, sein blasphemisches Werk Da Vinci Code zu Papier zu bringen. Die Gier nach allem Antichristlichen ist derart angestiegen, daß jedes noch so gotteslästerliche Werk ein Vermögen einbringt, mit dem es sich bis zum Rest der Tage gut leben läßt. Für den Autor Dan Brown wurden 60 Millionen Kopien im Wert von 400 Millionen Pfund verkauft. Jason Kaufman ist der Senior-Herausgeber des Random-Buchverlages. Der Jude Kaufman und seine jüdischen Mitarbeiter witterten sehr schnell das Geschäft dieses spektakulären Buches, das in Windeseile verfilmt werden sollte. Ursprünglich sollte der Titel „Angels & Demons“ (Engel und Dämonen) lauten. Eine große Zahl der ersten Leser waren daher Juden. Zu ihnen gehörten Steve Rubin und der stellvertretende Herausgeber Michael Palgon. Denn genau dies sagt man in jüdischen Kreisen dem Heiland nach, daß er nämlich verheiratet gewesen sei und Kinder gehabt haben müsse, weil sonst ein Rabbi nicht gesegnet sei. Dies war ja auch eines der Aussagen des STERN-Artikels Nr. 18 vom 26.April 1990, wo es unter Berufung auf Schalom Ben-Chorin und Pinchas Lapide hieß: „Er war ein uneheliches Kind, ein schlechter Sohn und ein unsteter Ehemann“. Im Rahmen unserer BNI-Ausgabe Nr. 96 war ich mit dieser Veröffentlichung hart ins Gericht gegangen und bezeichnete damals CFI-Leiter Fritz May als falschen Propheten, weil er die Verfasser dieses blasphemischen Artikels in seinen Veröffentlichungen unausgesetzt veröffentlichte und sogar als Referenten bei seinen Veranstaltungen einlud. Nicht genug, daß man dem Heiland nachsagt, ein uneheliches Kind gewesen zu sein, was ja in den Toledot-Jeschu-Erzählungen im Talmud seinen Niederschlag gefunden hat, auch die These von seiner angeblichen Verheiratung ist eines der üblichen und üblen Hypothesen des „Altmeisters der jüdischen Jesus-Forschung“, Schalom Ben-Chorin. Die Schlußfolgerung dieses unwissenschaftlichen „Wissenschaftlers“, der an der Theologischen Fakultät der Universität München als Gastprofessor tätig war: weil im Neuen Testament nicht das Gegenteil behauptet werde, müsse Jeschua demzufolge verheiratet gewesen sein und sogar eine Menge Kinder gehabt haben, da sich doch gerade Rabbis als fruchtbar zu erweisen haben (Ps. 127,3). Ohne jeglichen historischen Beleg zog Ben-Chorin seine Schlußfolgerungen, indem er im Anschluß behauptete, Jeschuas Frau habe dem gleichen radikalreligiösen Milieu angehört. Als „Möchte-gern-Erlöser“ habe daraufhin der Heiland „Frau, Kinder und Schreinerei im Stich gelassen“. Und weiter führte Ben-Chorin aus: „Die (gemeint ist offensichtlich Jeschuas fiktive Ehefrau) „hielt ihn für meschugge“, d.h. im Klartext für „verrückt“. May hatte mich wegen dieses Editorials vor dem Landgericht Limburg verklagt, da ich seine Ehre verletzt habe. Und nun dieser Film „Sakrileg“, der den Anschein erwecken soll, daß solche Lügen tatsächlich einen historischen Hintergrund hätten. Immerhin gehen laut israelischer Presse 60 Prozent der da Vinci Leser davon aus, daß Jeschua Kinder hatte. Der Da Vinci Code lehnt sich somit auch an den im Jahre 1988 gedrehten Filmstreifen The Last Temptation of Christ (Die letzte Versuchung Christi) an, wo der Heiland am Kreuz visionär an Sex-Szenen mit Maria Magdalena dachte. Fakt ist, daß es über diesen neuen Film „Sakrileg“ nach dem Buch von Dan Brown nichts zu diskutieren gibt. Daß es Christen sind, die auf diesen plumpen Schwindel hereingefallen sind und sich zudem noch in ihrem Glauben angefochten fühlten (Märkische Allgemeine: „Sakrileg läßt Gläubige wanken“ oder „Westfalen-Blatt“: „Sakrileg zeigt einen Jesus, wie ihn die Bibel nicht kennt“), zeigt, wie wenig Christen ihre Bibel kennen und zumindest von ihrem wahrheitsgemäßen Inhalt her nicht überzeugt sind. Insofern konnte der § 166 StGB eine Strafverfolgung wegen der Beschimpfung der christlichen Religion und Störung des öffentlichen Friedens durch die Staatsanwaltschaft in Berlin nicht durchgesetzt werden, da - so heißt es in der Begründung - dieser Film der Meinungs-, Kunst- und Pressefreiheit (Art. 5 Abs. 1 Satz 1 GG) unterliege. Das deutsche Strafrecht schützt demnach nicht die Gotteslästerung oder das religiöse Empfinden, sondern schützt vielmehr den öffentlichen Frieden. Da Christen keine Gewalt anwenden, ist der Islam, der laut Koran Gewalt zur Verbreitung seines panislamischen Anspruchs nicht ausschließt, nach deutschem Recht besser geschützt als der christliche Glaube. In der Bibel würde man hier sagen: Was brauchen wir hier noch Zeugen dieser anti-christlichen Entwicklung, da die Tatbestände unwiderlegbar sind. Selig, wer dem Heiland bis in den Tod treu bleibt

Wenn wir am Schluß zu unserem Eingangswort zurückkehren, spüren wir vielleicht etwas von dem gewaltigen Kontrast, den dieses Editorial aufzuzeigen bemüht ist. Denn dieses bittere und harte Wort vom Nachfolgen im „Kreuztragen und Kreuzestod“ will ein deutliches Gleichnis sein für die volle Entschlossenheit, mit der Nachfolger Jeschuas alles hinter sich lassen und nicht nur der Freundschaft der Welt, auch der Familien entsagen soll, wenn es nun einmal nach dem Ratschluß Gottes so geführt wird, für den Meister freudig in den Tod zu gehen. Denn Sterben ist Gewinn, wenn nur der Weg zur ewigen Seligkeit führt. Schalom uwracha le-kol ha-chawerim be-schem schel Jeschua ha-Maschiach. Der Friede und Segen sei mit allen Geschwistern im Namen von Jesus, dem Christus.


In Seiner Liebe
Klaus Mosche Pülz




eine Information des ZeLeM e.V (2006)