Editorial aus BNI 158



„Geliebte, indem ich allen Eifer daran wende euch betreffs unseres gemeinsamen Heils zu schreiben, empfing ich die Notwendigkeit, euch zu schreiben und zu ermahnen, für den Glauben zu kämpfen, der ein für allemal den Heiligen übergeben worden ist. Denn es schlichen sich einige Menschen ein, die seit langem vorher aufgeschrieben sind für dieses Urteil: Unfromme, die die Gnade unseres Gottes verkehren zur Ausschweifung und den alleinigen Herrscher und unseren Herrn Jesus Christus verleugnen“. (Judas 3-4)

In unserem Freundesbrief vom März des Jahres hatten wir diesen Eingangsvers verwendet, ohne näher auf dessen Inhalt eingegangen zu sein. Dies soll in dieser neuen BNI-Ausgabe nachgeholt werden, denn es gibt in unserer Endzeit genügend Anschauungsmaterial, das die obige Aussage mehr als genug bestätigt. Leider ist es jedoch so, daß allzu viele Christen davon ausgehen, daß sie ohne Kampf bereits ein Anrecht auf ein ewiges Leben haben und sich dabei vornehm zurückhalten, wenn Unrecht gerade auch von Christen begangen, nicht als Unrecht gebrandmarkt und so Sünde nicht mehr als Sünde bezeichnet wird. Doch Sünde, die nicht als solche bekannt wird, bleibt als Sünde bestehen und kumuliert sich zu einem Sündenberg, der schlußendlich zur Verwerfung eines solchen Christen führt. Diesem Prozeß des Glaubenszerfalls möchte das Eingangswort entgegenwirken, denn in der Tat sind wir als Gläubige und durch das reine Schuldopfer unseres Messias-Erlösers Jeschua gerechtfertigte Heilige, auch wenn wir selbst nicht heilig aus uns selbst sind. Allein unsere fleischlichen und oftmals eitle Gedanken reduzieren uns tagtäglich zu solchen Menschen, die täglich der Vergebung und Erbarmung des dreimal heiligen Gottes bedürfen, denn da ist niemand, der heilig aus sich selbst wäre, sondern was vor der Welt als töricht und einfältig, schwach, verachtet und unedel gilt, das hat Gott erwählt, damit Er die Hoffärtigen und Stolzen zunichte mache (1.Kor. 1,27-31). Wenn es also in der Anrede heißt „Geliebte“, dann wird bereits vorausgesetzt, daß es sich dabei um wirkliche Glaubens- und Geisteschristen handelt, die diese Anrede auch verdienen und sich dementsprechend für die Sache des HERRN würdig erwiesen haben. „Geliebte“ sind sie zunächst, weil Gott sie in Seine Liebe eingeschlossen hat und diese dankbar das Liebesopfer ihres Heilands für sich angenommen haben, denn es gibt ja keinen größeren Liebesbeweis Gottes, als wenn Er Seinen Liebeswillen dadurch belegt, indem Er für die Vergebung unserer Sünden zum Erhalt des ewigen Lebens Seinen einzigen und eingeborenen Sohn und messianischen Erlöser geopfert hat, damit dadurch Seiner göttlichen Gerechtigkeit Genüge getan wird. Die Zwangsläufigkeit unseres Bekenntnisses

Judas geht es in seinem Brief jedoch nicht allein um diese Liebe Gottes, mit der Er uns zuerst geliebt hat, sondern der Grund zur Abfassung seines Briefes entspringt einer dringenden Notwendigkeit. Um sein Gewissen zu beruhigen, muß er diesen Mahnbrief schreiben, weil der Geist Gottes ihn dazu treibt. Schließlich geht es dabei ja auch nicht um persönliche Interessen, was auch mir von kurzsichtigen Neidern immer wieder unterstellt wird, weil sie nicht aus ihrer eigenen Projektion hinaustreten können, sondern es geht um die Sache Gottes selbst und um die Erhaltung der Gemeinde Jeschuas, um deren Erhalt wir gerade in diesen schwierigen Schicksalstagen allesamt aufgerufen sind. Freilich gehört zur Befolgung dieser „Notwendigkeit“ auch Vollmacht, die allein der HERR verleiht. Die Ordination durch Kirchenvertreter, wo die Kirche selbst auf Abwegen ist, vermittelt noch lange nicht diese notwendige Vollmacht, weil fast in der Regel die Theologen und Pfarrer Mietlinge sind, die für ihre Tätigkeit gut besoldet sind und mit opulenten Ruhegeldern rechnen können. Manche von ihnen hatten zunächst Soziologie studiert und wechselten zur Theologie über, weil sie als Sozialarbeiter keine Anstellung gefunden hatten. Von einer notwendigen Wiedergeburt aus dem Glauben (Joh. 3,5) kann somit keine Rede sein. Aus dieser Dringlichkeit heraus hatten wir am 30. November 1980 auch die „Grundsatzerklärung“ der „Messianischen Bekenntnisgemeinschaft“ in Israel verfaßt, die mit den Worten beginnt: „Aus dem tiefen Gefühl der Dringlichkeit und aus persönlicher Verantwortung gegenüber dem Staate Israel in der gegenwärtigen endzeitlichen Entwicklung heraus (...)“ Wer hier nicht einer „Notwendigkeit“ folgt, dient noch nicht wirklich dem Messias und wird wenig Vollmacht haben. Demzufolge können wir aus dem Tun eines Christen schlußfolgern, ob er Vollmacht von Gott hat oder ob es sich bei ihm nur um einen Theoretiker handelt. Dies heißt nichts anderes, daß das Not-wendigkeitshandeln des Dienstes an den Menschen konkludent ein Hinweis auf dessen Bevoll- mächtigung durch Gott ist. Und erst die Notwendigkeit verleiht uns die ganze Freiheit, deren wir nicht nur im Dienst bedürfen, sondern uns auch zum gefahrvollen Zeugnisdienst frei macht. Auch dem Heiland selbst erging es so, wenn er Petri wohlmeinenden Rat schroff zurückwies, den Weg nach Jerusalem und damit zum Kreuz zu meiden. Jeschua folgte dem eisernen Muß des Heilandsdienstes für fremde Schuld zu büßen (Matth. 16,21; 26,54; Luk. 2,49; 4,43; 9,44; 12,50; 13,33; 19,5; 24,26; Joh. 9,4; 13,18; 20,19). Gelobt sei sein Name, daß er dies für uns tat! Schließlich geht es Judas bei seinen Einlassungen um nichts Geringeres als um das „gemeinsame Heil“. Judas war kein Egozentriker, dem es in erster Linie um sein eigenes persönliches Heil ging, sondern er ist in Sorge, ob auch die anderen Glaubensgeschwister an diesem „gemeinsamen“ Heil Anteil haben werden. Ich schreibe dies hier, weil es allzu viele Christen gibt, denen es a priori nur um sich selbst geht und somit keine Mitverantwortung für andere Menschen in sich fühlen, diesen unheilvollen Zustand zu beenden, der zwangsläufig in die Verdammnis führt. Das griechische Wort an dieser Stelle lautet poiumenos und bezieht sich damit auf die Gegenwart, so daß es heißt „indem ich allen Eifer daran wende“ (und nicht „wandte“). Schon in jener Zeit mußte klargestellt werden, daß nur in dem Heil, das der leidende, gekreuzigte und wieder auferstandene Messias Jeschua alleiniges Heil und damit die Rettung und ewiggültige Erlösung von Sünde und Tod auf sich vereinigt, wahre Heilung vor Gott entspringt. Dies ist das Wichtigste, was es überhaupt geben kann, so daß wir uns in der Theologie stets auf das Wesentliche unseres Lebens und Glaubens zurückzubeziehen haben, um uns nicht in falschen Bahnen und Details zu verlieren. Immerhin steht unsere ewige Zukunft auf dem Spiel, denn wir wollen und dürfen es den Juden nicht gleichtun, die sich in den vielen Verstrickungen ihres Talmuds verloren haben, der gespickt ist von den diversen und oft sich widersprechenden Überlegungen ihrer Rabbis. In unserem Bibelwort geht es nicht um Sonderinteressen des Einzelnen oder um die besondere Lehre einer speziellen erleuchteten Gruppierung. Uns allen müßte es gleichermaßen um die Rettung der Mitmenschen gehen, die sonst für die Ewigkeit verloren gehen. Paulus selbst definierte das Evangelium als eine „Kraft Gottes zur Rettung, zum Heil vor allem für die Juden“ (Röm. 1,16), was die anderen ökumenisch ausgerichteten Israel-Werke und zunehmend auch die bekannten amerikanischen Evangelisten aus den Augen verloren haben, so daß wir bekennenden Judenchristen in Israel ziemlich verwaist unseren unpopulären Verkündigungsdienst betreiben. Hier gibt es auch nichts zu beschönigen, wenn es im „International Christian Network“ (ICN), deren Präsident der emeritierte Professor Dr. Peter Beyerhaus ist, Kräfte gibt, die partout nicht eingestehen möchten, daß etliche amerikanische Evangelisten sich von der Notwendigkeit der Evangeliumsverkündigung gegenüber den Juden distanziert haben. Manche von ihnen haben zu diesem Zweck eine sogenannte „Dual Covenant Theology“ (= eine Doppelbundes-Theologie) entwickelt, die mich an die Resolution der Rheinischen Kirche vom Januar 1980 unter Federführung des späteren Bundespräsidenten Johannes Rau erinnert, wonach die Juden ihren besonderen Heilsweg und durch ihr Selbstopfer im Holocaust (schoa = Brandopfer) angeblich eine eigene Erlösung erlangt hätten. Einer solchen Irrlehre muß entschieden entgegengetreten werden, da auf diese Weise Israels Unglaube gegenüber seinem messianischen Erlöser Jeschua nicht nur festgeschrieben wird, sondern darüber hinaus den Juden mit einer pseudotheologischen Begründung die Möglichkeit ge-nommen wird, das „Heil in Christo“ überhaupt zu ergreifen. Heute sehe ich mich in Ana-logie zu Judas’ Ausführungen veranlaßt, auf die Notwendigkeit einer Umkehr des Volkes Israel und allzu vieler verirrter christlicher Theologen hinzuweisen, die ihr schlechtes Gewissen gegenüber den Juden aufgrund des Versagens der Kirche in allen Jahrhunderten, die Liebe Jeschuas gegenüber den Juden nicht glaubhaft gemacht zu haben, dadurch zu kompensieren suchen, indem sie den Juden das Evangelium nicht mehr zumuten möchten. Oberstes Gebot: Die Abwehr geistlicher Verführung (Matth. 24,4)

Zur Zeit der ersten Juden- christen ging es um die Abwehr der Gnosis, der es nicht um die Rettung verlorener Menschen durch das Kreuz, sondern um ganz andere Erkenntnisse ging, nämlich um göttliche „Emanationen“, d.h. „Ausflüsse“ in Form von göttlichen Zwischenwesen zwischen Gott und der Welt, was der Religiosität der hellenistischen Welt nahelag, die in vielfachen Kulturen und Tempeln viele Kyrioi, viele Gottheiten und „Herren“ kannten und nebeneinander gelten ließ (Polytheismus). Heute indes geht es um die Abwehr ökumenischer Einflüsse, wo man sich letztendlich in einem falschen Toleranzdenken auf die eine Gottheit einigt, die die drei monotheistischen Religionen, Christentum, Judentum und Islam angeblich zu einem Eingottglauben einigt und wo der Glaube an den Messias-Christus eher als Hindernis dieses Vereinigungs- und Versöhnungsprozesses angesehen wird und demzufolge auch der Hinweis, sich unter sein exklusives Heil nach Joh. 14,6 zu unterwerfen, als Zumutung und unerwünschte christliche Mission angesehen wird. Judas beklagt, daß gerade dieses Heil in Jeschua bedroht ist, nicht einmal von außen, sondern vielmehr von innen her, also in der Gemeinde selbst. Daran erkennen wir, daß bereits in den Anfängen der Christenheit die Macht der Finsternis auf fatale Weise wirkte, um das Selbstverständnis der messianisch-christlichen Heilslehre zu durchlöchern und aufzuweichen und damit ihren exklusiven Anspruch in Frage zu stellen. Gerade die modernistische theologische Lehre an den Universi-täten hat sich diesen Auflösungsprozeß mit dem Anspruch der Wissenschaftlichkeit auf die Fahne geschrieben und in Folge dem Evangelium seine Durchschlagskraft geraubt. Wer hier die Gemeinde nicht anspricht, ermahnt, zum Kampf aufruft und verunsicherte Mitchristen stärkt, kann nicht den Geist Gottes in sich haben, der das Grundelement unseres Denkens und Handelns ist, zumal das Evangelium nicht zu unserem Privatvermögen gehört, sondern ein weiterzugebendes kostbares Gut ist, das anderen Menschen zum Heil und damit zur Seligkeit verhilft. Sicherlich hat der Heiland selbst am Kreuz für uns alle das Heil erkämpft, als er sterbend sein „Es ist vollbracht!“ ertönen ließ. Aber es geht um die Botschaft und Weitergabe des Heils, das für diesen Zweck den Heiligen übergeben worden ist. Und wer sich dieser Notwendigkeit verschließt, wird möglicherweise keinen Anteil am Reiche Gottes haben. Wir dürfen nicht zurückschrecken, wenn die uns anvertraute Heilsbotschaft von anderen Menschen abgelehnt wird, denn wir sind nicht mehr dafür verantwortlich zu machen, wenn andere Menschen, egal ob Jude oder Nichtjude, dieses Heilsangebot nicht annehmen. Jeder Christ muß sich hier prüfen, inwieweit er nur Hörer oder auch Täter an Gottes Wort ist. Wer sich hier schämt, mit seinem Bekenntnis an die Öffentlichkeit zu gehen, dessen wird sich auch der Heiland schämen. Denn auch Paulus betont, daß er sich des Evangeliums nicht schämt, weil es eben eine Kraft Gottes ist, die da selig macht alle, die daran glauben, die Juden vornehmlich (!) und auch die Nichtjuden (Röm. 1,16). Hindernd kann sich hierbei Verkirchlichung und Traditionalismus auswirken, was auch symptomatisch für das jüdische Traditionsdenken ist, denn eine kirchliche oder sonstige Institution kann nicht von sich behaupten, allein über das Mandat der Geistesleitung von Gott zu verfügen, weil dieser heilige Geist nur dort Einzug hält, wo man sich ihm öffnet. Somit gibt es keine alleinselig-machende Kirche, wie dies die römisch-katholische Kirche zur Sicherung ihrer Macht für sich beansprucht, sondern ist eine individuelle Angelegenheit. Es ist geradezu die Pflicht der Boten Gottes, den Verkündigungsdienst wahrzunehmen und dies ohne Verdienstdenken und ohne daß dabei Geld oder eine andere Entlohnung eine Rolle spielen. Denn die Gabe des Heiligen Geistes ist ein kostenloses Gut, das verantwortungsbewußte Gesandte Gottes weiterzugeben haben, denn damit sind wir Erfüllungsgehilfen des Messias Jeschua, wie es Jesaja 52,7-10 für unsere Tage so eindeutig vorhergesagt hat – und auch dieses Endzeitzeichen wird in der Christenheit und schon gar nicht bei den kirchlichen Institutionen wahrgenommen. So ist der Glaube den Heiligen ein für allemal übergeben worden als das Zeugnis nicht nur von den großen Taten Gottes, sondern von der ewig gültigen Heilstat Seines Sohnes Jeschua. Paulus hat diesen Zusammenhang in 1.Kor. 15,1f. deutlich aufgezeichnet, wonach er als Lehrer des Glaubens erwartet, daß dieser Heilsglaube an Jeschua angenommen und festgehalten wird. Nur in diesem „Festhalten des Glaubens“ finden wir Rettung und werden zu „Heiligen“, die zu Gott gehören und das Heil erlangen, auch wenn dieses Festhalten des Glaubens in bestimmten Situationen und vor allem bei unserer endzeitlichen Entwicklung, zum Kampf wird. Denn ohne Kampf gibt es auch keine Bewährung. Erstaunlich ist, daß dieser Kampf vor allem in charismatischen Gemeinden einem falschen Liebesverständnis ge-wichen ist, weil Ermahnungen mit liebloser Kritik und damit fehlender Bruderliebe gleichgesetzt werden. Damit aber ist eine Gemeinde nicht mehr selbstkritikfähig und korrigierbar. Wenn also schon in der Geburtszeit der Christenheit zur Zeit der Apostel Ermahnungen und Korrekturen erforderlich waren, dann erst recht in unseren trüben Tagen eines oftmals eingebildeten Glaubens. Wer amerikanische Prediger hört, wird alsbald bemerken, daß dabei eine künst-liche Atmosphäre der Geborgenheit konstruiert wird, die weder Stellung bezieht zu den eschatologischen Entwicklungen unserer Zeit noch zum Zustand der Gesellschaft und der Christenheit sowie des Glaubensabfalls, weil eben die Durchschlagskraft des kompromißlosen Evangeliums fehlt. Zumeist wird eher das Gefühl geweckt, als könne niemand der Gläubigen mehr verloren gehen, obschon Matth. 24,4 und 22 auf die Gefahr der Verführung und des Abfalls hinweisen. Denn ohne Beschleunigung der endzeitlichen und zunehmend anti-christlichen Tendenzen könnten nach Meinung Jeschuas sonst nicht einmal die Auserwählten mit der Seligkeit rechnen. Dieses außerordentlich ernste Wort wird in der Regel einfach überlesen, weil hier der gerade für die Endzeit notwendige Kampf angesprochen wird, dem sich nur die allerwenigsten Christen stellen möchten. Die „Kampfbriefe“ des Apostels Paulus, vor allem im Galater- und im 2. Korintherbrief, sprechen hier eine deutliche Sprache, ohne daß wir Paulus Lieblosigkeit oder mangelnde Bruderliebe unterstellen können und dürfen. Sogar mitten im Philipperbrief (3,17-19) ruft Paulus plötzlich und unerwartet mit großem Ernst zum Kampf auf gegen die Irrlehrer, weil sie ihr Heil in gesetzlicher Gerechtigkeit suchen. Und wer solchen Ver-führern folgt, wird in der Gottesferne genauso enden. „Denn es schlichen sich einige Menschen ein, die seit langem vorher aufgeschrieben sind für dieses Urteil: Unfromme, die die Gnade unseres Gottes verkehren zur Ausschweifung und den alleinigen Herrscher und unseren Herrn Jesus Christus verleugnen“, wie es in Judas Vers 4 heißt. Auch Judas schaut nicht über Unregelmäßigkeiten inmitten der vermeintlich gläubigen Schar hinweg. Es sind Erfahrungen, die er mit Paulus und Johannes teilt. Gerne hätten wir auch die Namen solcher Verführer erfahren und Einzelheiten über die Art ihrer Irrlehren. In 1.Kor. 4,18 spricht Paulus von „Aufgeblasenen“, weil das Reich Gottes nicht in bloßen Worten, sondern sich in der Kraft Gottes beweist (Vers 20). In 1.Kor. 15,12 wettert schließlich Paulus gegen die Leugner der Auferstehung, wie es ex cathedra der Theologie-Professor Lüdemann seit Jahren propagiert. Selbst ein Paulus mußte sich gegen Verleumder wehren, wenn er sich in 2.Kor. 10,2 gegen Anwürfe verteidigen mußte, er ginge den Fleischesweg, so daß er argumentierte: Denn ob wir wohl im Fleische wandeln, so streiten wir doch nicht fleischlicherweise. Denn die Waffen unserer Ritterschaft sind nicht fleischlich, sondern mächtig vor Gott, sogar Befestigungen zu zerstören (...) und nehmen gefangen alle Vernunft unter den Gehorsam Christi“ (Verse 3-5). Gerade in unserer ach so aufgeklärten Zeit der Wissenschaftshörigkeit ist diese Aussage außerordentlich bemerkenswert und zu beherzigen. Und in Galater 1,7 warnt der Apostel vor Gemeindegliedern und falschen Lehrern, die „euch verwirren und das Evangelium Christi verkehren“. In unserem Text nun erfahren wir von solchen, die sich in die Gemeinde hineingeschlichen haben, wie es Paulus in Gal. 2,4 ebenfalls beklagt. Die Zahl der Verführer im geistlichen Gewand ist heutzutage so übermächtig geworden, daß hierüber ganze Bücher zu schreiben wären, was mir bereits einmal einen Zivil- prozeß eingehandelt hat von einem Menschen, der auch noch ein Israel-Werk leitet. Satan benutzt bekanntlich Christen, um damit andere Mitchristen zu verführen. Wer hier nicht wachsam ist und alles anhand der Bibel hinterfragt, ist alsbald ein Verführter, denn Verführer im Schein eines gottseligen Wesens (vgl. 2.Tim. 3,1-5) sind ja leider nicht sofort als solche erkennbar. Sie sind entweder selbst Prediger und theologische Lehrer oder haben sich zunächst als rechte Brüder aufnehmen lassen, um allmählich Einfluß zu gewinnen und für ihre persönlichen Ansichten zu werben. Da gilt es zu beherzigen, was Joh. 2,13 sagt und was Paulus in seiner Ansprache an die Ältesten in Ephesus Apg. 20,31 meinte. Diese Einheit des apostolischen Zeugnisses besteht seit langem nicht mehr. Das Spiel mit der „freien Gnade“

Judas klassifiziert diese Personen als „unfromm“. Man könnte dies auch mit „gottlos“ gleichstellen, denn es gibt Erlöste und Unerlöste, weil es keine Zwischenlösungen gibt. Im Falle des Judasbriefes mußte es sich jedenfalls nicht um Gottesleugner handeln. Vielmehr ist zu ver-muten, daß es um deren Lebenswandel geht. Der Vorwurf gegen ihre „Frömmigkeit“ liegt in der Verkehrung von Gottes Gnade zur Ausschweifung. Der russische Mönch Rasputin sagte einmal: „Laßt uns sündigen, damit die Gnade um so mächtiger sei!“ Wegen seiner sexuellen Exzesse wurde er schließlich von russischen Offizieren erschossen. Trotz mehrerer Schüsse in Kopf und Körper stand er immer wieder auf. Satan hatte ihn fest im Griff und gab ihm übermächtige Kräfte. Paulus hatte diese Verkehrung, die ja Jesaja (1,4) und Petrus (Apg. 2,40) im Zusammenhang mit dem hebräischen Begriff avon beklagte, in Römer 6,1 selber markant formuliert: „Sollen wir denn in der Sünde beharren, auf daß die Gnade desto mächtiger werde?“ Auch der Gründer der Apologie, wonach wir allein aus dem Glauben Rechtfertigung vor Gott finden, folgerte in 1.Kor. 6,12, ihm sei sozusagen alles erlaubt, ohne „Werke“, aber dennoch wolle er sich durch nichts verknechten lassen. Die Korinther hingegen folgerten, daß auch auf sexuellem Gebiet die unbegrenzte Verfügung dem Menschen überlassen sei. Was ging es hohe Geistesmenschen noch an, was ihr vergänglicher Körper tat? Paulus sah die Auswirkungen solcher Ansichten in Korinth an denen, die „nicht Buße getan haben für die Unreinigkeit und Unzucht und Ausschweifung, die sie getrieben haben“ (2.Kor. 12,21). Viele Christen lehnen unseren Bußruf gegenüber dem noch ungläubigen Volk Israel ab, weil er ihnen als unnötig, unzumutbar, eng, intolerant und rückständig erscheint, wo doch der wiederkommende Messias von Israel alle Sünde hinwegnehmen wird. Aber was ist mit all den Menschen, die vorher sterben werden und so das ewige Heil verlieren? Christen, die so oberflächlich und gewissenlos argumentieren – eben aus einem falschen Liebesverständnis, einer Bequemlichkeit und Lässigkeit heraus – sind nichts anderes als gefährliche Verführer; und ich kann diese ungeistliche Argumentation nicht mehr hören, wonach eben jedes Werk eine andere Aufgabe von Gott erhalten habe, so als gäbe es für die Umkehr zu dem Messias Jeschua irgendeine andere Alternative oder Substi-tution. Diese „Israelfreunde“ stoßen mein Volk in Zion in eine noch größere Verlorenheit und schlußendlich in die Verherrlichung des künftigen antichristlichen Machtherrschers (Joh. 5,43). Wehe uns, wenn auf diese schamlose Weise das Heil in Jeschua verwässert oder auch nur verharmlost wird! Denn HEUTE, so ihr seine Stimme hört, gilt es von falschem Wege umzukehren (Ps. 95,7; Hebr. 3,7; 4,7), nicht erst morgen oder über- morgen, denn niemand weiß, wann seine Sterbestunde kommen wird. Auf gleicher Ebene haben wir auch die homosexuellen Praktiken in unserer Gesellschaft zu beurteilen, wo sogar homosexuelle Pfarrer mit gleichgeschlechtlichen Partnern wie Mann und Frau zusammenleben. Oder denken wir an kirchliche Mitarbeiter oder Gemeindeglieder, die vorehelichen oder außerehelichen Verkehr als selbstverständliches Recht auch für Christen betrachten. Dieser „Modernismus“, zu dem auch die Abtreibungspraxis gehört, ist schlicht und einfach Glaubensabfall, der mich in dieser Symptomatik an die Verhältnisse der „Tage Noahs und Lots“ erinnert (Luk. 17,26f.). Judas stellt in aller Deutlichkeit klar, daß alle diese verderb- lichen Aktionen ein gefährliches Verkehren der Gnade unseres Gottes sind. Zwar beten wir zu Ihm als „Vater unser im Himmel“, der sich unser in dem Messias Jeschua mit Seiner Gnade annimmt, aber dieser gewaltige Gott ist und bleibt nach Hebr. 12,29 ein verzehrendes Feuer, mit dessen Gnade niemand spielen darf. Denn Er bleibt der Heilige, der die Sünde haßt, so daß Seine Gnade nicht die Freiheit zur Sünde zuläßt, sondern mit Ernst Freiheit von der Sünde, sofern wir uns der vergebenden Kraft Seines Sohnes und Erlösers Jeschua ha-Maschiach unterwerfen. Die Gnade unseres Gottes entläßt uns nicht in eine Freiheit der Herrenlosigkeit und in Folge dessen einer Selbstherrlichkeit, wie wir dies bei den Politikern sehen. Vielmehr werden wir in und durch die Nachfolge in Jeschua erst frei von den irdischen Zwängen durch die Übergabe an die Herrschaft des Messias, indem wir unsere weitere Lebensführung ihm als dem Erlöser unserer Seelen überlassen. Dieses Absterben an den fleischlich gebundenen Charakter unseres Seins ist keine Last, sondern führt zur rechten Freiheit, die die Sünde ernst nimmt, auch wenn dies Spannungen innerhalb und außerhalb der Familie bedeuten kann und wird. Darum verleugnen diejenigen, die Gottes Gnade verkehren, zugleich auch den alleinigen Herrscher und unseren Jesus Christus, wie Judas in unserem Eingangswort schreibt. Da Gott und sein zur Vergebung unserer Sünden eingesetzter Messias- Erlöser identisch zueinander sind, macht es keinen Unterschied, in Gott und dem Messias Jeschua, als unseren Herrn Jesus Christus, zu sehen, was die Juden bis zum heutigen Tage als Blasphemie (Gotteslästerung) bezeichnen. Wesentlich dabei ist, ob wir unser Untergestelltsein unter diesen Herrscher und Herrn aller Herren willig mit Dank anerkennen oder ob wir dies aus Furcht vor der Reaktion anderer Menschen oder aus gegebenem Anlaß aus Opportunismus gegenüber den Juden verleugnen und uns ihm entziehen. Wenn also namhafte amerikanische Evangelisten und das Gros der in- und ausländischen christlichen Israel-Werke sich jedweder Evangeliumsbezeugung gegenüber den Juden entziehen, dann sind auch sie nichts anderes als Verleugner, nicht nur von Jeschua ha-Maschiach selbst, sondern damit auch der Gnade und Vergebungskraft Gottes, der eigens im sühnhaften Kreuzestod Seines Sohnes uns die Möglichkeit einer Vergebung unserer Sünden und unserer Sündhaftigkeit und damit den Weg zum ewigen Leben erschlossen hat. Die Namen der Verleugner sind Gott bekannt

Wir dürfen den Ewigen nicht für dumm verkaufen. Schon im Kindesalter und in der Schule wird den jungen Menschen beigebracht, sich eine Maske der Anpassung an die allgemeinen Regeln der Gesellschaft zuzulegen. Die Freiheit des Individuums erhält in diesem Evolutionsprozeß seines Persönlichkeitswachstums eine ständige Einschränkung. Die Entwicklung zur Persönlichkeit wird keineswegs durch stures Auswendiglernen von Formeln und Vokabeln anderer Sprachen gefördert. Vielmehr meint man, daß durch eine akademische Ausbildung der Stand in der Gesellschaft eine bessere Lebensbasis bedeutet, aber sind solche Jungakademiker dann wirkliche Persönlichkeiten, die in der Lage sind, eigene Gedanken zu entwickeln und auch gegen den Geist der Zeit mutig zu vertreten, wozu auch das christlich-messianische Glaubensgut gehört? Wenn wir nun davon ausgehen, daß die Verderber der Gemeinde seit langem vorher für dieses Urteil aufgeschrieben sind, wie Judas eingangs ausführt, dann ist dies erschütternd, weil uns diese Aussage deutlich macht, daß es für diesen Personenkreis offensichtlich auch keine Umkehr gibt. Wir denken dabei an 2.Petrus 2,1, wo es heißt: „Es waren auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch sein werden, falsche Lehrer, die neben einführen werden falsche Sekten und verleugnen den Herrn, der (auch) sie erkauft hat und werden über sich selbst herbeiführen eine schnelle Verdammnis“ (2.Petr. 2,1). In dieser Endzeit haben wir deutliche Eindrücke, wie diese außerordentlich ernst zu nehmenden Aussagen zu verstehen sind. So gilt es als unziemlich, wenn solche Christen oder christliche Israelfreunde angeprangert oder gar beim Namen genannt werden, die dann ihrerseits hingehen, indem sie integere Christusdiener hinterrücks auf mannigfache Weise verleugnen, so daß es letztendlich den christlichen Hörern und Lesern überlassen ist, sich ein eigenes Bild zu machen, was denjenigen Glaubensgeschwistern schwerfallen wird, die sowohl nur geringe Bibelkenntnisse besitzen als auch sich nicht die Mühe machen, alles zu prüfen, was sie zu hören und zu lesen bekommen. Diese Trägheit kann für solche Christen ungeahnte Konsequenzen mit sich bringen. In diesem Zusammenhang könnten wir an dieser Stelle eine ganze Namensliste von Nationen- und Judenchristen veröffentlichen, die zum Heer der falschen Propheten unserer Zeit zählen, weil ihre Christusleugnung nicht nur auf falscher Rücksichtnahme gegenüber den Juden basiert, sondern denen es zudem um Spendenmache (zum Teil auch in die eigene Tasche) und um eigene Ehre geht. Petrus nennt solche Lügenlehrer im griechischen Urtext didaskaloi, wobei die gleiche doppelte Lüge gemeint ist: sie geben sich als „Lehrer“ aus, ohne von Gott als solche berufen zu sein, und verkündigen dazu noch falsche Lehren. Wim Malgo vom schweizerischen „Mitternachtsruf“ hatte zu Lebzeiten bereits Jahreszahlen über den Zeitpunkt der Entrückung und der Wiederkunft des Messias veröffentlicht, ohne daß sich diese Aussagen bewahr- heiteten. Im alten Israel wäre er dafür gesteinigt worden, aber unreife und naive Christen spendeten und bespenden weiterhin eifrig dieses ökumenisch ausgerichtete Werk. Nachdem ich diese Zeilen geschrieben hatte, erreichte mich ein Schreiben eines emeritierten Theologie-Professors, der uns bekennenden Judenchristen einen Exklusivanspruch für den öffentlichen Verkündigungsauftrag unterstellt und ihm daher unsere diesbezügliche Berichterstattung „vergällt“. Aber einen solchen Alleinvertretungsanspruch erheben wir schlichtweg nicht, denn es ist jedem messianischen Juden in Israel freigestellt, uns gleichzutun, was jedoch bislang unterblieben ist. Zur Vorbereitung für einen Kongreß sollte ich daher Abstand nehmen, „Kritik an anderen Personen, Gemeinden und Werken zu unterlassen, die sich angeblich ebenfalls darum bemühten, dem Volk Israel das Evangelium von Jesus Christus zu bezeugen, und auch den Eindruck zu vermeiden, daß nach Ihrem Selbst- und Sendungsverständnis (...) allein den Ruf zur Buße und zur Annahme des jüdischen Messias ergehe“. Da dieser Professor die Szene in Israel nicht kennt und objektiv auf ihren Wahrheitsgehalt nicht prüft, dafür jedoch sein Ohr Personen leiht, die sich durch unseren öffentlichen Verkündigungsdienst provoziert fühlen, kann und muß er geradezu zu einem solchen Ergebnis kommen. Anstatt uns also in diesem gefahrvollen Dienst zumindest im Gebet zu unterstützen, wo es doch um „Leiden für Christus gerade in heutiger Zeit“ geht, fällt man uns auch noch in den Rücken und bezichtigt uns implizit der Unwahrheit oder Exklusivität. Dieser Professor hat nicht erkannt, daß wir keinem israelischen Judenchristen Redeverbot erteilt haben. Dafür bereitet es uns Sorge, wenn wir aufgrund unseres Zeugendienstes den Mietvertrag im Herzliya-Zentrum gekündigt erhielten, weil wir, anstatt teure Immobilien gekauft zu haben, unser Geld für nicht minder teure Pressekampagnen ausgegeben haben. Unser Akzent lag stets in der Verkündigung und nicht im Horten von Geldmitteln. Der Professor schreibt weiter, daß „manche Mitchristen, die Ihre Äußerungen verfolgen, (...) eine zunehmend distanziertere Haltung einnehmen.“ Welche Äußerungen hier konkret gemeint sind, verschweigt der Brief-schreiber. Solch ein Redeverbot erteilte man schon im alten Israel den Propheten; auch der Sanhedrin verbot Petrus, noch weiterhin „in diesem Namen“ (gemeint ist der von Jeschua) zu lehren (Apg. 5,28). Soll man nun Menschen mehr gehorchen als Gott? Mehr noch: der Theologenschreiber fordert letztendlich dazu auf, ich solle Buße tun und spricht „vom vermeintlich sprechenden Heiligen Geist“, der ihm dies verdeutlicht hätte. Die großen Nöte der Gemeinde in Korinth waren nicht nur auf falsche „Prophetie“ zurückzuführen, sondern vor allem auch auf eine irreführende Verkündigung und Lehre, was wiederum zu verschiedenen Parteiungen (Spaltungen) führte (1.Kor.1,10). Wer hier rechter Lehrer nach 2.Petr. 12,7; 1.Kor. 12,28; Eph. 4,11 oder Jak. 3,1 ist, muß die Gemeinde anhand des Wortes Gottes in der Bibel beurteilen können. Ich kenne viele Glau-benschristen, die sonntägliche Gottesdienste besuchen, wo die Pastoren über geringere biblische Erkenntnisse verfügen als manch schlichter Gottesdienstbesucher. Vor allem in Hinblick auf eschatologische Fragen und in diesem Zusammenhang eine Bewertung des Volkes Israel in unserer gegenwärtigen Zeit unterbleibt gänzlich. Auf diesbezügliche Vorhaltungen seitens einiger Gemeindeglieder bekommen sie dann ausweichende oder rüde Antworten, weil die meisten Theologen und Pfarrer auf ihrem einmal studierten Niveau an theologischen Kenntnissen stehen geblieben, also in der Erkenntnis nicht gewachsen sind. Wenn ich selbst gefragt werde, wo ich Theologie studiert habe, antworte ich, daß ich bis zu meinem Lebensende ein Lernender bin und bleiben werde. Immerhin liegt inzwischen ein 67-jähriges Studium hinter mir. Wer also nach Gal. 1,6f. ein „anderes Evangelium“ verkündigt, wie wir dies bei der theolo-gischen Lehre in den Universi-täten beobachten, sei „anathema“ (verflucht). Denn es geht dabei um Verderben (griech.: apoleias) bringende Spaltungen (vgl. Gal. 2,4); eine Taktik, die sich Satan auf die Fahne geschrieben hat (divide et impera). Auffallend dabei ist, daß Petrus seine Aussage in 2.Petr. 2,1-3 in der Futurform geschrieben hat – und meint dabei insbe- sondere die Endzeit, in der wir heute leben. Johannes (1.Joh. 5,12b) bringt es auf den Punkt: Wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht!“ Diese Aussage muß man auf dem Hintergrund von 1.Joh. 4,2.3 lesen. Was einst die Gnosis war, finden wir in unseren Tagen in der Ökumene wieder: Die Zentrale Botschaft von dem Christus, der „in das Fleisch gekommen ist“ und uns „erkauft hat mit seinem Blut“ ist nicht nur den Juden peinlich, auch die aufgeklärten Christen mit ihren Welteinheitsbe-strebungen lehnen eine solch provokative Predigt ab. Sie lösen Jeschua auf, wie Johannes sagt, indem sie den leugnen, der unser HERR und Erlöser wurde, weil er uns „teuer erkaufte“ (1.Kor. 6,19-20). Die Konsequenzen für diese Verführer sind mehr als fürchterlich, denn über sie kommt ein jähes „Verderben“ (2.Petr. 2,1). Das griechische Wort an dieser Stelle lautet apoleia und bedeutet ewiges Verderben. „Viele werden ihren Ausschweifungen folgen“, stellt 2.Petr. 2,2 fest. Denn es ist einleuchtend, wenn man nicht mehr ein mit Blut Erkaufter sein will, der deshalb dem Messias Israels angehört und diesem dafür dankbar ist, in den „guten Ölbaum Israel“ eingepfropft worden zu sein, dann gerät ein solcher Mensch in eine „falsche Freiheit“, die zur Zuchtlosigkeit verführt. Korinths Frei-heitsparole findet heutzutage im „Weltethos-Projekt“ des Hans Küng ihren Widerhall. Davon betroffen sind sämtliche Annäherungsversuche an den Dalai Lama, den Islam, die Kabbalah, die Esoterik, Reiki und an sämt-liche fernasiatischen Religionsauffassungen sowie modernistische Theologien. Um der Vielen willen in den Gemeinden wird der Weg der Wahrheit verlästert. Wir erleben dies immer wieder selbst, wenn erkenntnismüde Christen jammern, wir würden so lange Beiträge schreiben, anstatt sich darüber zu freuen, wenn wir analytisch genau auf die Verfallserscheinungen nicht nur in der Gesellschaft, sondern vor allem in den christlichen Gemeinschaften hinweisen. Denn zunehmend viele Glaubenschristen sehen sich zunehmend verwaist in ihren Gemeinden und suchen Halt bei den wenigen noch verbleibenden Predigern, die sich diesem verhängnisvollen Trend zum Antichristentum noch nicht angeschlossen haben. Dabei beklagen die Kirchen ihren Mitglieder-rückgang, obwohl sie selbst schuld daran tragen. Anstatt nun Ursachenforschung zu betreiben, gibt man sich zunehmend weltlich und verläßt zugleich die bib-lischen Grundsätze persönlicher Heiligung, die man als unangenehme Zwangsjacke sieht. Der Handel mit dem Glauben

Auch dies bemängelten bereits die ersten Judenchristen. Im 2.Petr. 2,3 lesen wir: „Und in Habgier werden sie euch mit ausgedachten Worten aufkaufen!“

Es ging damals schon um materielle Vorteile. Man versprach den Leuten ein angenehmes Leben in Lust und Freude, vermischt mit Philosophie und Lebenskunst, und kam dadurch zu Reichtum und Wohlstand. Auch Paulus kam in die Anrüchigkeit, auf den Mammon zu reflektieren (1.Kor. 9,4-11), so daß er sich ausdrücklich gegen die Meinung schützen mußte, er würde auf die gleiche Art und Weise seinen Lebensunterhalt bekommen (vgl. 1.Thess.2,5; 1.Kor. 9,12; 2.Kor. 11,7-9; 7,2; 8,20). In etlichen Fernsehbeiträgen amerikanischer Pastoren verfolgte ich, wie hoch der Stellenwert der Spendenmache ist, wenn im Rahmen des modernen Ablaßhandels die Höhe der Spende bestimmt, wie groß oder klein Gottes Segen dafür sein wird. Dabei werden die Konto-Nummern gleich mit eingeblendet und flinke Sekretärinnen sind bereit, die telefonisch durchgegebenen Spendenzusagen in bare Münze dem Konto des Pastors gutzuschreiben. Einer dieser Prediger heißt ausgerechnet Creflo A. Dollar Jr., 41, aus New York von der „World Changers Church“. Seinen Predigten zufolge ist der Weg des Glaubens kein steiniger und dornenreicher, sondern ein vergoldeter, denn der Glaube ist für Reverend Dollar eine Gelegenheit, Wohlstand zu erreichen. Sein Patent-rezept lautet: „Streust du guten Samen aus, wirst du alsbald eine gute Ernte einfahren!“ Dies verkündet Pastor Dollar auch in seiner Fernsehshow „Changing Your World“. Dabei weist der Pastor auf sein eigenes Ver-mögen hin, das aus mehreren Rolls-Royces, einem Privat-Jet, einem Millionen-Dollar-Haus in Atlanta und einer 2,5 Millionen Dollar-Penthouse-Wohnung in Manhattan besteht. Seine Mitgliederzahl beläuft sich eigenen Angaben zufolge auf 25.000 zumeist charismatische Christen. Auch Baruch Maoz aus dem israelischen Rischon le-Zion, den Ulrich Parzany von ProChrist bevorzugt, fordert von seinen Gemeindegliedern die Opfergabe des Zehnten, egal ob arm oder reich. Dafür konnte er sich ein 4000 Dunam großes Grundstück erwerben. Wir von der „Messianischen Bekenntnisgemeinschaft“ haben dies auf eine freiwillige Basis gestellt, denn Reiche gibt es in unserer Gemeinde nicht. Und diesen armen Leuten noch zusätzlich Geld abzuverlangen, halten wir für lieblos. Vielmehr zahlen wir ihnen noch die Fahrtkosten für Sammeltaxen, weil am Schabbat keine öffentlichen Verkehrsmittel verkehren. Ein Gottesdienstbesuch darf nicht vom Geld abhängen. Maoz disziplinierte eine Frau aus seiner Gemeinde, weil sie den Verfasser zu einem Bibelkreis in ihr Haus einlud. Am darauf folgenden Schabbat mußte sie dafür vor der ganzen Gemeinde Abbitte tun. So sieht die Zusammenarbeit zwischen den diversen messianischen Gemeinden in Israel aus, der fürwahr kein Einzelfall ist. Auch der Anschriftenklau von Spenderadressen gehört zu den typischen Endzeitsymptomen. Dies hatte dazu geführt, daß der Gynäkologe Dr. Ulrich Senn aus der Schweiz von Wim Malgo vom „Mitternachtsruf“ an die frische Luft gesetzt wurde, weil er angeblich die Adressen einer Berlin-Veranstaltung veruntreut haben sollte. Malgo vergaß dabei, daß Dr. Senn den Erlös aus dem Verkauf seiner Arztpraxis in das „Mitternachtsruf-Werk“ gesteckt hatte. Oder denken wir an die 25.000 Anschriften, die Ludwig Schneider vom NAI unerlaubterweise vom „Jesus-Haus“ (Düsseldorf) 1978 nach Israel mitgenommen hatte, um auf dieser Spendenbasis sein NAI-Geschäft zu betreiben. Dadurch mußte dann die Israel-Hilfe e.V. am 7.6.1988 Insolvenz anmelden. Kopie des Vereinsregisterauszugs VR 714 kann bei uns angefordert werden. Selbst der durch Selbstmord verstorbene CBM-Leiter Siegfried Wiesinger warf seinem ehemaligen Angestellten Karl Becker vor, ebenfalls 20.000 Anschriften veruntreut zu haben, mit denen dieser in Eiserfeld seine „SILOAH-Blinden- und Aussätzigen-Mission e.V.“ begründete. Becker veruntreute auch die Israelfreundes-Anschriften des Verfassers, die er dort treuhänderisch hinterlegt hatte, und ließ sich ahnungslos von solchen Praktiken von dieser Missionsgesellschaft anstellen. Becker integrierte diese An-schriften flugs in seine Indien-Kartei und verdünnte die Israel-Spenderkartei im Verlauf von neun Jahren, so daß sie schließlich bei Gründung des ZeLeM-Vereins nicht mehr verwendbar war. Im übrigen kann man Spenderanschriften auf dem freien Markt kaufen, was in christlichen Kreisen allgemein üblich ist, von uns jedoch niemals praktiziert wurde. Dies sind nur einige Fallbeispiele aus der Gegenwart, über die in der Regel nichts veröffentlicht wird, weil es als unschicklich gilt, angebliche „Glaubensbrüder“ zu diskreditieren, so daß sie ihr schändliches Treiben weiter ausüben können und noch recht viele ahnungslose Christen nicht nur geistlich verführen, sondern sie zudem noch um ihr schwer verdientes Geld erleichtern. Ich denke daher nicht daran, solche Mißstände, die wir archiviert haben, aus Gründen des Opportunismus zu verschweigen und uns dafür bei dem HERRN zu versündigen! Wir werden daher solche und andere Mißstände von Zeit zu Zeit aufdecken, weil uns dies das Wächteramt auferlegt (Hes. 2,6-7; 3,9-11; 33,1-9 u.a.). Wir sind uns bewußt, daß das ein sehr undankbarer Dienst ist, weil wir kein „Heiapopaia-Evangelium“ predigen, sondern auf die Endzeitzeichen hinweisen, die auf den geistlichen Zerfall der christlichen Welt hinweisen. So ist es auch kein Zufall, wenn sich die künftigen beiden Zeugen Gottes nach Offb. 11,1-13 auch unter den Kirchenvertretern und der christlichen Theologen derart unbeliebt machen werden, daß man sie noch vor Beendigung ihres Bußdienstes zu töten versuchen wird. Und wenn es schließlich dem antichristlichen Machtherrscher gelingen wird, die Zeugen Gottes ein für allemal auszuschalten, wird man sich wie zum Weihnachtsfest Geschenke austeilen als Ausdruck der Freude darüber, diese „Quälgeister“ losgeworden zu sein. Diese verwerfliche Einstellung läßt uns erschaudern, zeigt sie uns doch, wie tief noch der Glaubensabsturz in unserer Zeit sein wird. Nähere Details können unserem Beitrag „Gottes letzte Zeugen“ in der BNI-Ausgabe Nr. 125 entnommen werden. Daß wir zudem gerade in der Endzeit verstärkt mit den Mächten und Gewalten der Finsternis zu tun haben werden, versuchte schon Paulus in Epheser Kapitel 6 deutlich zu machen. Nur machen sich die Christen etwas vor, wenn sie nur auf Harmonie aus sind und alles Unangenehme dieser Zeit auszublenden versuchen, damit keine Unruhe entsteht und sie ja nicht in ihrem christlichen Selbstverständnis erschüttert werden; denn die Welt ist schlecht, da will man dann nicht hören, daß die Schlechtigkeit auch in den Gemeinden Einzug gehalten hat. Die Lügenbotschaft des „Weltlehrers“ Maitreya

Wer „SHARE International“ im Internet anklickt, wird sich wundern, wie ein neuer falscher Prophet und Verführer der Christen der Buddhist Maitreya versucht, Menschen in die Irre zu führen. Und der britische Künstler Benjamin Creme ist nicht müde, diese Botschaften entsprechend zu propagieren und zu garnieren. Nicht nur Südkoreas Moon, auch Maitreya erhebt inzwischen gött-lichen Anspruch. „Zum frühesten Zeitpunkt“ wird nach eigener Darstellung der „Weltlehrer“ Maitreya in unsere Alltagswelt zurückkehren, wenn die Menschheit die Weisheit erlangt haben wird, das „Prinzip des Teilens“ auszuüben. Längst hat dieser Guru sein Domizil in Tibet verlassen und lebt in einer asiatischen Gemeinschaft in London. Von hier aus wirkt er, indem er „seine trans- formierenden Energien in alle Winkel der Erde“ entsendet, wie es in seiner Selbstdarstellung beschrieben wird. Der Zeitpunkt seines Erscheinens in aller Öffentlichkeit hänge allerdings von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehöre, daß die Menschheit auf seine Energien ansprechen müsse. Sowohl das Rüstungsabkommen zwischen Rußland und den USA als auch die Wiedervereinigung Deutschlands sowie die Abschaffung des Apartheidregimes in Südafrika will Maitreya auf seine imaginären Strahlungskräfte zurückgeführt sehen. Bei seinem öffentlichen Erscheinen am „Deklarationstag“ würde jeder seine Worte der Inspiration telepathisch im Inneren hören können. „Seine Liebesenergien wird alle Herzen durchströmen und alle Welt retten. Gleichzeitig verspricht seine Homepage, daß Hunderttausende eine spontane Heilung erfahren werden. „Dann werden wir wissen, daß er wahrhaft der Weltlehrer ist“, heißt es unverblümt über diesen Verführer. Mit 24-Stunden Transmissionsmeditationen in London, Barcelona, Paris und anderen Großstädten treibt dieser Scharlatan seine Zauberkunststücke, ohne daß vor diesem Menschen in christlichen Blättern gewarnt wird. Wem aber als Christ das Lesen unserer Schriften zu beschwerlich ist, weil wir keine Bilderbücher veröffentlichen und tiefer als andere in die Theologie einsteigen, der ist schon im Begriff, geistlich abzustürzen und den vielen Verführern unserer Zeit auf den Leim zu gehen. Gerade die Politiker glänzen mit ihrer Redekunst und ver- sprechen den Wählern eine sichere Zukunft und Wohlstand, ohne ihre vollmundigen Versprechen je einzuhalten. Niemand kann sie deswegen entlassen oder abstrafen. Solch redegewandten Verführer machten bereits den Aposteln schwer zu schaffen (1.Kor.2,1; 2.Kor. 10,10). Aber für alle diese Verführer, die nach irdischer Macht, Ansehen und Geld streben, ist nach Aussage Petri „das Gericht von altersher nicht müßig, und ihr Verderben schläft nicht“. Während die Irrlehrer aller Couleur sich in ihren Erfolgen noch brüsten, irdische Güter anhäufen und ein üppiges Leben führen, ist das Gericht über diese Frevler schon lange bereit und in Wirksamkeit. Zwar lächeln sie über solche Warnungen und Ermahnungen, aber ihr Verderben schläft nicht, denn alle Sicherheit ist gerade in der Endzeit mehr als trügerisch. Der treue Teil der Gemeinde braucht sie nicht heimlich zu beneiden, denn der Friede Gottes, der höher ist alle menschliche Vernunft, ist von ihnen genommen. Nur eine aufrichtige Buße kann hier noch Rettung schaffen. Genauso beurteilt auch Judas im Vers 4 die Lage der gegenwärtigen Irrlehrer, zu denen auch jene Theologen gehören, die den Juden das lebensspendende Evangelium aus falscher Rücksichtnahme vorenthalten. Sie sind seit langem aufgeschrieben in seinem „Buch“ und zwar für dieses Urteil, daher nennen wir auch weiter- hin Namen und verbleiben nicht in der Anonymität, damit diese Personen Buße tun und damit ihre Seelen retten, denn das Ansehen vor dem HERRN ist wichtiger als das vor sterblichen Menschen, die uns zudem am Gerichtstag (Matth.7,23) Vorwürfe machen könnten, wir hätten sie wider besseres Wissen nicht gewarnt. Auf alle Fälle wird Gott von seinen Feinden nicht überrascht und in Verlegenheit gebracht werden, denn sie sind Ihm schon seit langem bekannt und von Ihm selbst zum Fallen und Scheitern verurteilt. Daher sind wir auch nicht müde, auf die Gefahren hinzuweisen, die in unseren Tagen auf mannig-fache Weise die ecclesia als die wahre Gemeinde Jeschuas bedroht – dem Widersacher zum Trotz! Schalom uwracha le-kol ha-chawerim be-schem schel Jeschua ha-Maschiach. Der Friede und Segen sei mit allen Geschwistern im Namen von Jesus, dem Christus.


In Seiner Liebe
Klaus Mosche Pülz




eine Information des ZeLeM e.V (2006)