Der Schwarze Brief 47/2005



Papst ehrt jüdischen Rabbi Rosen

Nachricht: Papst Benedikt XVI. hat am 3. November 2005 dem jüdischen Rabbi David Rosen den päpstlichen Orden eines Ritters vom Orden St. Gregor des Großen verliehen. Die hohe Auszeichnung wurde dem Rabbi von Kardinal Walter Kasper überreicht. David Rosen ist Mitglied der "Anti-Defamation-League" (ADL), die sich gerade in massiver Form gegen die "Christianisierung" Amerikas gewandt hat. Rabbi David Rosen ist weiter ein erbitterter Gegner der jüdischen Christen in Israel, die zunehmend in die Verfolgung durch Staat und Judentum geraten.

Hintergrund: Der päpstliche Orden für einen fanatischen Christen-Verfolger ist eine schwerwiegende Fehlentscheidung der römischen Ökumeniker und eine fatale Demütigung aller Christen, die sich für eine Bekehrung der Juden einsetzen. Der Orden ist eine weitere negative Folge des Konziladokuments "Nostre Aetate", das der Versöhnung von Katholiken und Juden dienen sollte. Kardinal Kasper, Leiter des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, hat bei der Übergabe des Gregorius-Ordens an Rabbi Rosen den "Geist" von "Nostre Aetate" beschworen, womit eine "neue Ära" angebrochen sei, ein Brückenbau zwischen den Religionen. Kasper gab in seiner Laudatio zu, Rosen sei kein "Mann des Kompromisses", weil er aus der Tiefe seines jüdischen Glaubens handele. So weit ist es in Rom gekommen: Ein jüdischer Rabbi bekommt einen päpstlichen Orden dafür, daß er an dem Irrtum der Juden festhält, die die Ankunft des Messias bis heute leugnen. Die Messianische Bekenntnisgemeinschaft in Israel hat durch ihren Vorsitzenden Klaus Mosche Pülz zu diesem Vorgang am 6. November in Israel eine Pressemitteilung herausgegeben, die eine bittere Anklage gegen den Vatikan ist. Seit Jahren werden die bekennenden Judenchristen in Israel nicht nur von den jüdischen Funktionären, sondern auch von den staatlichen Organen verfolgt und unterdrückt. Hier ergeben sich Übereinstimmungen mit dem brutalen Verhalten islamischer Staatsbehörden gegenüber Christen.

Die "Jerusalem Post" hat am 28.Oktober 2005 zu einem Symposium über "Noster Aetate" eingeladen, an dem auch Rabbi Rosen teilgenommen hat. Dort polemisierten Rabbi Rosen und der Vorsitzende des Internationalen Jüdischen Komitees für Interreligiöse Beziehungen, Abraham Foxman, gegen den zunehmenden christlichen Glaubenstrend in den USA. Dies bedeute eine Gefahr für die Trennung von Kirche und Staat, die es in Israel nicht gibt. Foxman kritisierte, daß die USA die ganze Welt christianisieren wollte, um "uns zu retten".

Die Heuchelei kennt keine Grenzen: Rom ehrt einen Juden, der eine Kampagne gegen die Christianisierung anführt, die es außer in den USA übrigens nur noch in einigen Entwicklungsländern gibt. Das ist, als hätte Christus Saulus nicht vom Pferd gestoßen, sondern ihm eine Prämie für die Verfolgung der Christen gegeben. Mosche Pülz schreibt in seiner Presseerklärung: "Anstatt solche Anstrengungen in den USA als Gegengewicht zu dem wachsenden Einfluß der muslimischen Welt zu werten, wettert Fox gegen das christliche Menschenbild der Amerikaner, die an den traditionellen christlichen Werten - im Gegensatz zu den Europäern - festzuhalten versuchen".

Foxman, der frühere Chef von Rabbi Rosen, hetzt gegen verschiedene religiöse Gruppierungen in den ISA, besonders gegen die "Arlington Gruppe". Darin sind über 60 bekannte christliche Organisationen zusammengeschlossen, die gegen die Abtreibung und die Homo-"Ehe" kämpfen. Foxman und Rosen stört, daß diese Christen einen starken Einfluß auf die Politik und sogar das Weiße Haus haben. Klaus Mosche Pülz stellt die Frage, was wohl passieren würde, wenn sich Amerikaner über die aggressiven Methoden der orthodoxen Rabbis in Israel auslassen und den Judenstaat als antichristlich bezeichnen würden. "Schnell würde man dies als Antisemitismus apostrophieren. Warum sollten sich die USA ihres christlichen Erbes schämen, denn damit werden die Juden in ihrer freien Religionsausübung keineswegs eingeschränkt, was man im Falle Israels umgekehrt nicht behaupten kann."




eine Information des ZeLeM e.V (2005)